So funktioniert der Recruiting Funnel

INHALTSVERZEICHNIS

Zusammenfassung:

  • Der Recruiting Funnel beschreibt alle Schritte des Recruitingprozesses und hilft dabei, einzelne Phasen zu optimieren.
  • Der Recruiting Funnel betrachtet den Recruiting-Prozess wie einen Trichter und hat das Ziel, möglichst viele qualifizierte Bewerber:innen in den „Trichter” hinein- und am Ende das passende Talent für eine offene Stelle herauszubekommen.
  • Mithilfe des Recruiting Funnels identifizierst du Verbesserungspotenziale deines Recruiting-Prozesses.

Du suchst nach den Top-Talenten und möchtest deinen Recruiting-Prozess optimieren? Dann ergänze deine Recruiting-Strategie doch mal um die Betrachtung mithilfe eines Recruiting Funnels.

Expert:innen aus Marketing und Vertrieb arbeiten schon lange mit einem Funnel-Prinzip, wenn es darum geht, die Customer Journey zu beschreiben. Also wieso sollte es nicht auch für die Candidate Journey funktionieren?

In diesem Beitrag zeigen wir dir, wie der Recruiting Funnel aufgebaut ist, warum er so nützlich ist und worauf du in den einzelnen Phasen besonders achten solltest.

Alles über den Recruiting Funnel
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Definition: Was ist ein Recruiting Funnel?

Der Recruiting Funnel (deutsch: Rekrutierungstrichter) ist eine modellhafte Darstellung des Recruiting-Prozesses bzw. der Candidate Journey. Er zerlegt das gesamte Recruiting in Phasen und bildet den Weg ab, den potenzielle Kandidat:innen gehen – von der ersten Wahrnehmung deines Unternehmens bis hin zur Vertragsunterzeichnung beziehungsweise dem Onboarding.

Die Idee des Funnel-Modells stammt aus dem klassischen Marketing. Dort beschreibt es die Customer Journey, also die Reise des Kunden vom Erstkontakt bis hin zum Vertragsabschluss.

Warum reden wir hier von einem Trichter und wie sieht das ganze für das Recruiting aus?

Der Recruiting Funnel
Der Recruiting Funnel

Zunächst versuchst du, in den breiteren, oberen Teil des Recruiting Funnels möglichst viele spannende Bewerbungen hineinzubekommen. Im Anschluss filterst du diese Bewerbungen und sortierst einige aus, sodass der Trichter immer schmaler wird.

In vielen Fällen wird der Recruiting Funnel aber nicht alleine durch dein Zutun schmäler. Es gibt viele Faktoren, die die Anzahl an Bewerbungen, die oben in den Trichter hineinkommen, nach unten hin reduziert. Hier ein paar Beispiele:

  • Interessent:innen werden auf deine Stelle aufmerksam, aber identifizieren sich nicht mit den Inhalten der Job Ad.
  • Interessent:innen entscheiden sich im Laufe des Prozesses für eine andere Stelle.
  • Interessent:innen merken nach Gesprächen mit der Firma, dass es doch nicht passt.
  • Das Unternehmen sortiert bei den Bewerbungen streng aus.
  • Das Unternehmen lässt nach persönlichen Gesprächen nur eine Handvoll Bewerber:innen weiter in die nächste Runde.

Bestimmt fallen dir noch weitere Gründe ein, wieso am Ende des Funnels nicht die gleiche Anzahl von Bewerbungen steht wie am Anfang.

Auch Ghosting ist im Recruiting leider immer noch ein Thema. Damit ist die ausbleibende Rückmeldung sowohl von Bewerber:innen als auch von Unternehmen gemeint – also komplette Funkstille und keine Reaktion auf Anrufe oder E-Mails.

Fakt ist: Wenn du es schaffst, viele qualifizierte Bewerbungen zu generieren, sind deine Chancen höher, am Ende des Funnels einen oder eine passende Kandidat:in gefunden zu haben.

Wieso ist ein Recruiting Funnel so wichtig?

Einen Recruiting Funnel zu erstellen, bringt dir Übersichtlichkeit und Struktur in dein Recruiting – und genau das ist seine Superkraft. Indem du eine klare Übersicht über alle Prozess-Phasen hast, kannst du für jede Phase KPIs festlegen und messen.

Dadurch erkennst du schneller, an welchen Stellen in deinem Recruiting Sand im Getriebe steckt und was du tun kannst, um aktiv gegenzusteuern.

Richtig eingesetzt, hilft dir die Analyse deines Recruiting Funnels dabei, die Qualität und Effizienz deines gesamten Recruiting-Prozesses zu verbessern – was letztendlich zu einer schnelleren Besetzung offener Stellen führt.

Gründe für den Recruiting Funnel
Gute Gründe für den Recruiting Funnel

Beispiele: So hilft dir der Recruiting Funnel

Eine Funnel-Betrachtung unterstützt dich in jedem Prozessschritt.

Hier einige Beispiele:

  1. Du erhältst kaum Bewerbungen – das bedeutet, gleich am Anfang des Trichters passiert nichts. Möglicherweise sind deine ausgewählten Kanäle ungeeignet, der Titel der Stellenanzeige ist nicht aussagekräftig oder die Inhalte deiner Job Ad erregen kein Interesse.
  1. Du hast viel Traffic auf deiner Karriereseite (Interesse ist also vorhanden), dir gehen aber viele Talente in der Bewerbungsphase verloren – also in der Mitte des Funnels. Ein guter Grund, einmal genauer hinzuschauen, ob etwas in deinem Bewerbungsformular falsch läuft.
  1. Am Ende des Bewerbungsprozesses springen dir häufig geeignete Kandidat:innen ab. Vielleicht brauchst du zu lange, um den Vertrag zu versenden? Oder die Rahmenbedingungen wie Gehalt, flexible Arbeitszeiten und Co. werden zu spät geklärt? Hier solltest du das untere Ende deines Funnels betrachten.

Der Recruiting Funnel hilft dir außerdem, Ressourcen und Verantwortlichkeiten im Rekrutierungsprozess klarer zu benennen. Mittlerweile fällt im Recruiting-Bereich ein ganzes Bündel an Aufgaben an, die streng genommen über Recruiting hinausgehen.

Ein Blick auf den Recruiting Funnel lässt erkennen, in welchen Schritten die Expertise anderer Teams gefragt sein könnte:

  • Phase 1 – Aufmerksamkeit: Marketing-Team + Recruiting-Team
  • Phase 2 – Interesse: Marketing-Team + Recruiting-Team
  • Phase 3 – Bewerbung: Marketing-Team + Recruiting-Team + Design-Team + Website-Team
  • Phase 4 – Auswahl: Recruiting-Team + HR-Team + Fachabteilung
  • Phase 5 – Vertrag: Recruiting-Team + HR-Team + evtl. Geschäftsführung
  • Phase 6 – Start: Recruiting-Team + HR-Team + Fachabteilung

Teamwork makes the dream work! Manchmal bist du als Recruiter:in von der Expertise anderer Abteilungen abhängig. Zum Beispiel kann dich das Marketing-Team bei Werbeanzeigen mit Recruiting-Inhalten oder beim Employer Branding unterstützen.

Was ist Employer Branding?
Beim Employer Branding geht es darum, aus dir als Arbeitgeber eine eigene Marke zu machen. Deine Arbeitgebermarke hat dann das Ziel, bei relevanten Kandidat:innen positive Emotionen hervorzurufen. Mit einer authentischen Employer Brand überzeugst du deine Wunschtalente.

Auf jeden Fall musst du die Personen einbeziehen, die eure Social-Media-Präsenzen betreuen, um einen einheitlichen Auftritt zu gewährleisten. 

Der Recruiting-Content sollte mit deinem Unternehmenscontent abgestimmt sein, damit er sofort als Teil der Unternehmensmarke wiedererkannt wird – und ihr als Unternehmen eine einheitliche Außenkommunikation habt. In einigen Fällen wird Employer Branding daher auch vom Marketing-Team gesteuert.

Beim Aufsetzen und der Instandhaltung deiner Karriereseite kann dich zum Beispiel ein/e Web Developer, das Marketing oder ein/e Website Designer unterstützen. Und zu guter Letzt musst du meistens einen Hiring Manager, die Fachabteilung oder sogar die Geschäftsführung involvieren, wenn es um das Aufsetzen, Unterzeichnen und Versenden eines Arbeitsvertrags geht.

Vorteile von Employer Branding
Vorteile von Employer Branding

Die Phasen im Recruiting Funnel und wie du sie meisterst

Lass uns den Recruiting Funnel besser kennenlernen und herausfinden, worauf es in den einzelnen Phasen ankommt.

1. Aufmerksamkeit

In der ersten Phase geht es darum, die Aufmerksamkeit von potenziellen Kandidat:innen zu gewinnen. Deine Aufgabe besteht also darin, einen ersten sogenannten Touchpoint mit dem Bewerber oder der Bewerberin zu generieren. Diese Aufmerksamkeit ist die Voraussetzung dafür, Kandidat:innen im Recruiting Funnel „weiterzubewegen”.

Es gilt also zu zeigen, dass du als Arbeitgeber existierst und dass es sich lohnt, bei dir zu arbeiten. Du möchtest erreichen, dass sich aktive oder passive Jobsuchende dir zumindest kurz zuwenden – und ihnen im besten Fall unter dem Label „interessant” im Gedächtnis bleiben.

Dazu musst du natürlich Gelegenheiten schaffen, dass deine Wunschkandidat:innen auf dich aufmerksam werden. Hier gibt es diverse Kanäle wie zum Beispiel:

  • Jobbörsen,
  • Social Media,
  • Blog und Content Marketing,
  • SEO-Maßnahmen (Suchmaschinenoptimierung),
  • Online-Werbung,
  • Active Sourcing,
  • Relevante Messen oder Events,
  • Ausbildungsmessen und Ansprache von Hochschulabgängern und
  • Offline Werbekampagnen

Lege dazu in deiner Recruitment-Marketing-Strategie fest, wie und wo du mit deiner Arbeitgebermarke Präsenz zeigen möchtest. 

Passive Kandidat:innen erreichst du beispielsweise eher über soziale Netzwerke, Active Sourcing und Co., während aktive Jobsuchende auch auf Jobbörsen unterwegs sind.

Social Media spielt in unserer Recruiting-Strategie eine große Rolle: Hier lernen Kandidat:innen uns als Unternehmen kennen und wir können wiederum interessante Profile für offene Stellen analysieren.

Mica Trangmar | Recruiting @ GOhiring

Die richtige Kanalauswahl sowie die Erstellung passender Inhalte, entsprechend deiner Zielgruppe, sind das A und O für langfristigen Recruiting-Erfolg.

Dein Ziel in dieser Phase des Recruiting Funnels: Bekanntheit steigern und die Aufmerksamkeit relevanter Talente gewinnen.

Verschiedene Recruiting-Kanäle
Verschiedene Recruiting-Kanäle

2. Interesse

Im ersten Schritt hast du die Aufmerksamkeit möglicher Kandidat:innen auf dich gezogen. Im zweiten Schritt des Recruiting Funnels geht es darum, dass du potenzielle Bewerber:innen auf deine offenen Stellen neugierig machst.

Du musst gute Gründe liefern, warum sich die Person ausgerechnet bei dir bewerben soll. Deswegen: Zeige, wer du bist und was dein Unternehmen ausmacht – möglicherweise sogar von anderen Unternehmen unterscheidet.

Mit regelmäßigem und mitreißendem Content auf deinen Social-Media-Kanälen baust du deine Employer Brand auf. Die Betonung liegt hier auf regelmäßig. Es gilt: Konsistenz schlägt Intensität. Versuche nicht, mit jedem Post das Rad neu zu erfinden und den ganz großen Wurf zu landen – entscheidender ist, regelmäßig zu posten.

Mithilfe deiner Karriereseite, sympathischen Fotos, interessanten Blog-Beiträgen, Videos und Infografiken schaffst du ein Bild, wie es ist, bei dir zu arbeiten.

Sei authentisch und zeige die echte Kultur und Werte deines Unternehmens, zum Beispiel mit

  • Behind-the-Scenes-Formaten,
  • Mitarbeiter:innen-Interviews oder 
  • Einblicken in den Arbeitsalltag.

Das macht dich greifbarer und hilft dir, die passenden Kandidat:innen zu erreichen. Überzeugst du mit interessanten Inhalten, werden Talente dir beispielsweise auf LinkedIn folgen – und du kannst mit gutem Content das Interesse nach und nach wachsen lassen.

Dein Ziel in dieser Phase des Recruiting Funnels: Mit den passenden Inhalten das Interesse von potenziellen Bewerber:innen wecken.

Der Recruiting-Prozess
Der Recruiting-Prozess

3. Bewerbung

In dieser Phase des Recruiting Funnels möchtest du, dass interessierte Kandidat:innen sich bei dir bewerben. Dabei spielen konkret deine Stellenanzeigen sowie deine Karriereseite eine wichtige Rolle.

Achte daher darauf, in deinen Stellenanzeigen auf Jobbörsen sowie den sozialen Medien klare und prägnante Informationen bereitzustellen. Verwirrende Aussagen oder ausufernde “Romane” wirken eher abschreckend.

Da die Karriereseite das letzte Zünglein an der Waage zur Bewerbung sein kann, sollte sie top gepflegt sein sowie auf ansprechende Weise alles Wichtige erwähnen, was Bewerbende wissen müssen.

Anhand folgender Informationen entscheiden Kandidat:innen, ob sie sich bei dir bewerben: 

  • Unternehmen,
  • Kultur,
  • Benefits,
  • Entwicklungsmöglichkeiten,
  • Führungsstil,
  • Teamgefühl,
  • Work-Life-Balance,
  • Unternehmenswerten, 
  • Atmosphäre und
  • Bewerbungsablauf

Dein Ziel in dieser Phase des Recruiting Funnels: Relevante Bewerbungen von den passenden Kandidat:innen erhalten.

4. Auswahl

Die Bewerbungen sind da? Top! In Phase vier des Recruiting Funnels heißt es nun, zu entscheiden, wer für die Stelle geeignet ist und wen du zum persönlichen Gespräch einlädst.

Wichtig dabei: Versuche, allen Bewerbenden eine positive Erfahrung im Bewerbungsprozess zu bieten – selbstverständlich auch denjenigen, die keine Zusage erhalten. Denn wer weiß: Vielleicht könnte der oder die Kandidat:in in Zukunft für andere Positionen hervorragend passen.

Hier einige Tipps, wie du die Candidate Experience positiv prägst:

  • Antworte so schnell wie möglich auf Bewerbungen und Rückfragen
  • Interagiere möglichst persönlich und nutze keine Floskeln im Umgang mit Bewerber:innen
  • Setze auf eindeutige Kommunikation und Transparenz: Lass Bewerbende wissen, was gerade ansteht, wie lange sie auf Rückmeldung warten müssen oder ob jemand im Urlaub ist
  • Nutze Tools wie Bewerbermanagementsysteme, um z.B. das Versenden von Eingangsbestätigungen zu beschleunigen oder dir Vorlagen für Absagemails zu liefern

Indem du einen Talent-Pool einrichtest, kannst du vielversprechende Kandidat:innen für die Zukunft abspeichern. Wenn eine Stelle frei wird, hast du so unter Umständen bereits geeignete Personen an der Hand, die du kontaktieren kannst. 

Konntest du dann in der Vergangenheit mit einer positiven Candidate Experience punkten, ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass die Person dein Unternehmen nochmal in Betracht zieht.

Dein Ziel in dieser Phase des Recruiting Funnels: Bewerber:innen näher kennenlernen und eine Auswahl treffen.

5. Vertrag

Du hast dich für eine Person entschieden – jetzt heißt es, ein Angebot zu machen und alles in einem professionellen Vertrag unter Dach und Fach zu bringen.

Sorge im Kennlern- und Interviewprozess für eine angenehme Candidate Experience und beantworte alle Fragen rund um die Stelle, sodass dein Wunschtalent bei der Vertragsunterschrift nicht zögert.

Dein Ziel in dieser Phase des Recruiting Funnels: Vertragsangebot versenden, auf Konditionen einigen und Unterschrift erhalten.

6. Start

Herzlichen Glückwunsch, du hast ein Talent durch den Recruiting Funnel geleitet! Sorge jetzt mithilfe eines durchdachten Onboardings dafür, die neue Kollegin oder den neuen Kollegen in der letzten Phase des Funnels ins Unternehmen zu integrieren.

Wichtig ist, ab Tag eins eine Umgebung zu schaffen, in der sich die neue Verstärkung wohlfühlt.

Damit gewinnt dein Unternehmen gleich dreifach, denn zufriedene Mitarbeitende sind laut Externer Link einer Studie der Universität Oxford

  • um bis zu 13 % engagierter und produktiver,
  • bleiben länger im Unternehmen
  • und sind großartige Multiplikatoren.

Wer sich im Job wohlfühlt, gibt gerne positive Bewertungen auf Arbeitgeberplattformen und empfiehlt offene Stellen an Freunde und Bekannte.

Dein Ziel in dieser Phase des Recruiting Funnels: Ein gelungenes Onboarding, mit dem sich der bzw. die neue Mitarbeiter:in wohlfühlt.

Wichtige Elemente im Recruiting Funnel

Es gibt einige Elemente, die dir die einzelnen Schritte im Recruiting Funnel positiv beeinflussen und enorm erleichtern können.

Deine Employer Brand

Deine Employer Brand ist die Marke, die du um dein Unternehmen als Arbeitgeber aufbaust. 

Du stellst mit ihr heraus, was dich als Arbeitgeber ausmacht und warum es großartig ist, bei dir zu arbeiten. Damit ist sie die Basis für deine gesamte Content-Strategie und liefert dir die Botschaften, mit denen du dich über ausgewählte Kanäle als attraktives Unternehmen in Szene setzt.

Aufgabe deiner Employer Brand ist es, positive Emotionen sowie den Wunsch zu wecken, Teil deines Unternehmens zu werden. Außerdem trägt eine starke Arbeitgebermarke zur Mitarbeiterbindung bei – wer stolz auf seinen Arbeitgeber ist, hält ihm eher die Treue und empfiehlt offene Stellen im Bekanntenkreis.

Stellenanzeigen schreiben, posten, analysieren

Stellenanzeigen sind ein wichtiges Mittel,

  • deine Jobs der Zielgruppe zu präsentieren,
  • dein Unternehmen ins beste Licht zu rücken
  • und passende Kandidat:innen anzuziehen.

Gehe daher mit einer klugen Strategie vor und beachte folgende Dinge:

  • Der Stil und die Ansprache in der Stellenanzeige beeinflussen maßgeblich, wer sich bei dir bewirbt. Mache dir also vorher Gedanken über deine Zielgruppe und welche Art von Content deine Wunschkandidat:innen abholt. Beispielsweise sollte deine Ansprache von Auszubildenden anders klingen als für Führungskräfte mit mehreren Jahrzehnten Erfahrung. Ganz konkret: Während Auszubildende evtl. besonders Wert auf Bildungs- und Entwicklungsprogramme legen, sollten bei Stellenanzeigen für Führungspositionen eher die Benefits und Karrieremöglichkeiten hervorgehoben werden. 
  • Achte beim Schreiben darauf, klare Anforderungen und Erwartungen zu benennen, die du an deine Bewerbenden für die Position hast. Transparenz ist wichtig, damit beide Seiten wissen, woran sie sind und die Vorstellungen nicht auseinander klaffen.

Hast du eine ansprechende Stellenanzeige formuliert, musst du sie im nächsten Schritt natürlich unter die Leute bringen. Je zielgerichteter und effizienter deine Schaltungsprozesse sind, umso schneller kann die Suche nach qualifizierte Kandidat:innen starten.

Tipps für Stellenanzeigen
Tipps für Stellenanzeigen

GOhiring hat außerdem einen Empfehlungsmanager: Dieser gibt dir per Ampelsystem Empfehlungen, welche Jobbörsen für deine Talentsuche am besten geeignet sind. Es greift dazu auf die Daten unserer Kunden zu, die ähnliche Stellen veröffentlicht haben und damit erfolgreich waren.

So sorgst du dafür, dass Phase 1 und Phase 2 des Recruiting Funnels schneller in Fahrt kommen, sparst jede Menge Zeit und du hast den Kopf frei, dich mehr auf die Auswahl und Interviews zu konzentrieren.

Gut zu wissen:
Du kannst deinen Schaltungsprozess automatisieren. Am einfachsten beschleunigst du das Posten deiner Stellenanzeigen mit einem Multiposting-Tool, zum Beispiel dem von GOhiring. Innerhalb nur weniger Klicks kannst du beliebig viele Stellenanzeigen auf mehr als 1.000 verschiedenen Jobbörsen verteilen. 

Datenbasierte Entscheidungen

Nutzt du ein Multiposting-Tool, hast du viele Daten deines Recruitings übersichtlich gebündelt an einem Ort – und siehst schwarz auf weiß, welcher Kanal gut funktioniert und passende Kandidat:innen liefert. 

Für jede Phase im Recruiting Funnel kannst du bestimmte Recruiting-KPIs festlegen und anhand deiner Daten tracken, ob du auf Kurs bist und ggf. deine Prozesse verbessern. Indem du die Performance verschiedener Jobbörsen und Kanäle vergleichst, kannst du Anpassungsentscheidungen aufgrund einer validen Datengrundlage treffen und dem erfolgversprechendsten Weg folgen. 

Mitarbeiterbindung nicht vernachlässigen

Unternehmen, die eine wertschätzende Unternehmenskultur pflegen und in Mitarbeiterbindung investieren, haben ein wichtiges Ass im Ärmel: zufriedene Mitarbeitende. Sie sind die beste und authentischste Visitenkarte für dein Unternehmen und in der Regel gerne bereit, als Fürsprecher:innen für dich aufzutreten.

Eine Studie der Universität Konstanz zeigt Externer Link, dass interne Empfehlungen eine hohe Erfolgsquote haben und oft besser zur Unternehmenskultur passen. Durch Empfehlungen gewonnene Mitarbeitende kündigen beispielsweise um 45 Prozent seltener.

Zwar kannst du Mitarbeiterempfehlungsprogramme auch über Prämien fördern, aber nur mit einem zufriedenen Kolleg:innenkreis ist das wirklich erfolgversprechend.

Kritik am Recruiting Funnel

Da der Recruiting Funnel den Ablauf der Personalgewinnung eher linear und statisch darstellt, erntet er gelegentlich Kritik. Viele Recruiting Funnel betrachten den Recruiting-Prozess zudem mit der Vertragsunterschrift als abgeschlossen.

Als Erweiterung entwickelte sich die Idee des Recruiting Wheels. Es trägt dem dynamischeren Verlauf des Recruitings Rechnung und stellt den Prozess als Kreislauf dar.

Es existiert in zwei Varianten, die um jeweils einen Aspekt erweitert sind, der im linearen Recruiting Funnel üblicherweise nicht enthalten ist: Aufbau und Nutzung eines Talent-Pools sowie Mitarbeitende als Unternehmensbotschafter.

Mithilfe dieser Funnel-Varianten können die Kritikpunkte am klassischen Recruiting Funnel einfach umgangen werden. Sehen wir uns diese Varianten doch mal im Detail an:

Variante 1: Talent-Pool

Variante eins des Recruiting Wheels betont die Wichtigkeit, Kontakt zu geeigneten Talenten zu halten. Wenn ein/e Bewerber:in zu einem bestimmten Zeitpunkt nicht zur Stelle passte, kann es dennoch sein, in der Zukunft eine geeignete Position frei wird. Mit einem Talent-Pool behältst du über solche Kandidat:innen den Überblick und kannst sie bei Bedarf wieder aktivieren.

Dazu zählen etwa:

  • Spannende Kandidat:innen, die knapp hinter der besten Besetzung zurücklagen,
  • Initiativbewerbungen, für die es gerade keine freien Positionen gibt,
  • Berufseinsteiger:innen sowie Juniors, die noch Berufserfahrung sammeln müssen,
  • Studierende und Praktikant:innen, die erst ihren Abschluss machen müssen und
  • Talente, die noch nicht bereit für den Wechsel sind.

Mit einem reich gefüllten Talent-Pool bleibt das Recruiting Wheel in Schwung, da du schneller auf passende Talente zurückgreifen und diese ansprechen kannst.

Variante 2: Mitarbeiter:innen zu Markenbotschaftern machen

Variante zwei betont die Wichtigkeit eines geglückten Onboardings und der Mitarbeiterbindung. Zufriedene Beschäftigte sind eher bereit, dein Unternehmen an qualifizierte Freund:innen oder Bekannte zu empfehlen. Als einflussreiche Fürsprecher:innen können sie neue Verstärkung ins Unternehmen bringen – und treiben so das Recruiting Wheel an.

Tipps und Best Practices für deinen Recruiting Funnel

Wir haben noch einige Tipps für dich zusammengestellt, mit denen du deinen Recruiting Funnel auf Vordermann bringst.

Nutzerfreundlicher Bewerbungsprozess

Achte darauf, deinen Bewerbungsprozess so hürdenfrei wie möglich zu gestalten. Nichts ist ärgerlicher als jemanden zu verprellen, der oder die sich bei dir bewerben möchte, aber aufgrund eines komplizierten Formulars die Bewerbung abbricht.

Ein guter Bewerbungsprozess ist

  • einfach: mit minimalem Aufwand möglich und erwartet nur wirklich notwendige Unterlagen,
  • benutzerfreundlich: es läuft technisch reibungslos und ist für mobile Endgeräte optimiert
  • transparent: gibt eine klare Beschreibung über den Bewerbungsablauf
  • kommunikativ: sendet eine Bestätigungsmail, gibt regelmäßige Updates und antwortet zeitnah auf Anfragen.
Zitat Nina Lex

Bei GOhiring können sich Kandidat:innen auch nur mit ihrem LinkedIn-Profil bewerben. Damit wollen wir den Prozess für Bewerber:innen so einfach wie möglich gestalten.

Nina Lex | Recruiting Manager @ GOhiring

Recruiting Funnel regelmäßig optimieren

Nimm dir regelmäßig Zeit, um zu analysieren, an welchen Stellen du deinen Recruiting Funnel noch verbessern kannst. Überprüfe zum Beispiel, in welchen Phasen des Recruiting Funnels du Software oder Templates einsetzen kannst, um noch effizienter zu arbeiten.

Überlege dir auch einen konkreten Plan, wie du Verbesserungen umsetzen willst. Wenn jeder aus eurem Recruiting-Team blind loslegt, kann es chaotisch werden.

Diversität und Inklusivität sicherstellen

Studien zeigen Externer Link, dass eine inklusive Unternehmenskultur dem Wohlbefinden und der Zufriedenheit der gesamten Belegschaft zugutekommt. Außerdem: diverse Teams performen besser. Wenn du Menschen mit unterschiedlichen Hintergründen und Perspektiven in deinen Recruiting Funnel einbeziehst, kann sich das zudem positiv auf die Kreativität deiner Teams auswirken.

Achte daher darauf, inklusive Sprache in deinen Stellenausschreibungen zu verwenden und durch standardisierte Interviews allen Bewerbenden eine faire Chance zu geben. So baust du ein starkes und vielfältiges Team auf, das dein Unternehmen voranbringt.

Automatisiere deinen Funnel mit Multiposting

Zitat Laureen Johannsen von ONTRAS

Ohne Multiposting von GOhiring können wir uns unseren Recruiting-Prozess gar nicht mehr vorstellen. Wir sind es schon gewohnt, dass das Schalten von Stellenanzeigen so schnell geht.

Laureen Johannsen | Leiterin Personal @ ONTRAS

Überprüfe außerdem, an welchen Stellen im Funnel du Automatisierung mithilfe von Software oder Templates nutzen kannst. Durch Automatisierungen kannst du deinen Recruiting Funnel nämlich effektiver machen.

Zum Beispiel kannst du fürs Schalten deiner Stellenanzeigen ein Multiposting-Tool wie GOhiring verwenden und so in wenigen Sekunden deine offenen Stellen auf über 1.000 Jobportalen posten.

Deine Jobanzeigen gehen direkt an die richtigen Kanäle und du erreichst die passenden Leute. Das beschleunigt die Phasen 1, 2 und 3 im Recruiting Funnel und du erhältst schneller qualifizierte Bewerbungen in dein Postfach. Im Umkehrschluss kannst du dich voll und ganz auf den Austausch mit Bewerber:innen konzentrieren.

Tipps für den Recruiting Funnel

Eine weitere Idee könnte der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) sein. Vielleicht wäre ein Chatbot, der die häufigsten Fragen beantwortet etwas für deinen Recruiting-Prozess? Oder ggf. kannst du KI einsetzen, um eine Vielzahl an Lebensläufen vorzufiltern.

Dabei solltest du jedoch das KI-Tool mit deinen spezifischen Anforderungen trainieren, sodass genau die CVs selektiert werden, die du interessant findest.

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FAQ: Die wichtigsten Fragen zum Recruiting Funnel

Die wichtigsten Fragen zum Recruiting Funnel knackig beantwortet? Das findest du hier:

Was ist ein Recruiting Funnel?

Der Recruiting Funnel ist ein Trichtermodell, das den Recruiting-Prozess bzw. die Candidate Journey vom ersten Kontakt mit dem Kandidaten bis zur Einstellung veranschaulicht. Wieso ein Trichter? Ganz einfach: Oben in den Funnel sollen viele potenzielle Bewerber:innen hineinfließen und in mehreren Stufen filterst du am Ende des Trichters die besten Talente für dein Unternehmen heraus.

Warum ist ein Recruiting Funnel wichtig?

Wenn du deinen Recruiting-Prozess strategisch angehst, hat das einige Vorteile. Ein gut durchdachter Recruiting Funnel hilft dir, deine Schritte im Recruiting effizienter und gezielter zu gestalten. 

Die Unterteilung in einzelne Phasen im Recruiting Funnel zeigt dir, an welchen Stellen dein Recruiting bereits super läuft und an welchen Stellen wiederum Optimierungspotenzial besteht.

Auf diese Weise kannst du wichtige Kennzahlen wie die Time-to-Hire verkürzen und wichtige Positionen schneller besetzen.

Wie kann ich meinen Recruiting Funnel optimieren?

Unsere Empfehlung: Automatisierung. 

Nutze Tools zur Automatisierung, um repetitive Aufgaben zu erledigen. So sparst du Zeit, die du in den direkten Austausch mit Bewerber:innen investieren kannst.

Viele Tools tracken außerdem automatisch viele Daten, anhand derer du Engpässe und Erfolge ablesen kannst. Hier einige Tools als Beispiel:

Applicant Tracking System (=Bewerbermanagementsystem, kurz: ATS), um Kandidat:innen durch den Funnel zu begleiten

Multiposting Tools wie GOhiring, mit dem du eine offene Stelle auf tausenden verschiedenen Kanälen posten kannst – mit wenigen Klicks

Recruiting Analytics Tools, sodass du siehst, ob deine Recruiting-Bemühungen sich auszahlen

Google Analytics für deine Karriereseite, sodass du erkennst, wie der Traffic auf deine Stellenanzeigen sich entwickelt

Wie erstelle ich einen Recruiting Funnel?

Zuallererst musst du deine Zielgruppe definieren. Wen willst du mit deinem Stellenangebot erreichen? Wie sieht dein:e Traumkandidat:in aus? Im Anschluss erstellst du auf dieser Grundlage gemeinsam mit dem jeweiligen Team oder der Fachabteilung eine Stellenanzeige. 

Dann entscheidest du, auf welchen Kanälen du deine Wunschbewerber:innen am besten erreichst – erst dann geht es ans Schalten der Job Ads. Gleichzeitig arbeitest du an deiner Employer Brand.

Kandidat:innen werden auf dich aufmerksam; einige bewerben sich – dein Funnel-Prinzip zeigt Wirkung und spült dir einige Bewerbungen in den Trichter. Im nächsten Schritt filterst du, wen du zum persönlichen Gespräch einlädst. Am schlanken Ende deines Funnels sollten dann wenige Bewerber:innen stehen, unter denen du jemanden auswählst.

Am besten nutzt du für das Tracking der Phasen deines Recruiting Funnels ein Applicant Tracking System (ATS).

Fazit: Der Recruiting Funnel hilft dir, dein Recruiting besser zu verstehen

Falls du noch nicht mit einem Recruiting Funnel gearbeitet hast, ist es jetzt an der Zeit, es auszuprobieren. Mit der Betrachtung deines Recruiting-Prozesses als Trichter lässt sich deine Personalbeschaffung übersichtlich in Phasen einteilen.

Diese Phasen – Aufmerksamkeit, Interesse, Bewerbung, Auswahl, Vertrag und Start – liefern dir einen guten Überblick über deine Prozesse und die Candidate Journey. Außerdem erkennst du so Stärken und Schwächen deines Recruitings viel einfacher.

Obwohl einige den Recruiting-Funnel als zu statisch und linear kritisieren, kannst du damit viel erreichen. Zum Beispiel lassen sich einige Phasen mithilfe von Tools vereinfachen und automatisieren, sodass du dich ganz auf den persönlichen Austausch mit Bewerber:innen konzentrieren kannst.

Mit einem Recruiting Funnel arbeitest du daher effizienter und schneller, weil dieser dir Übersichtlichkeit garantiert. Probier es aus!

Bonus: Checkliste für deinen Recruiting Funnel ✔️

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Du willst deinen eigenen Recruiting Funnel aufbauen und nachhaltig optimieren? Unsere Checkliste hilft dir dabei.

Erfahre, auf welche Aspekte du beim Aufbau eines Recruiting Funnels konkret achten musst. 

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