Zusammenfassung:
- Employer Branding bezeichnet den strategischen Aufbau und die Pflege einer Employer Brand (dt. Arbeitgebermarke), um Talente anzuziehen und bestehende Mitarbeitende zu binden.
- Zu erfolgreichem Employer Branding gehört die Ermittlung einer Employer Value Proposition (EVP), ein klarer Kommunikationsplan und regelmäßige Kontrollen der Wirksamkeit der Arbeitgebermarke.
- Durch Employer Branding erhöhen Recruiter:innen die Qualität und Quantität der Bewerbungen, reduzieren Fluktuation und verschaffen sich einen klaren Wettbewerbsvorteil im Recruiting.
Wer im Wettbewerb um Talente vorne mitspielen will, muss mehr tun, als nur überzeugende Stellenanzeigen schreiben.
Die Arbeitgebermarke (engl. Employer Brand) wird zum Zünglein an der Waage, mit der du die besten Kandidat:innen überzeugst.
Gute Leute zu finden, war schon immer eine Herausforderung – in der heutigen Arbeitswelt ist es ein echter Wettkampf. Laut einer DIHK-Umfrage von 2024 sehen mehr als die Hälfte der Unternehmen den Fachkräftemangel als Risiko für ihr Geschäft.
Heißt: Wer keine überzeugende Arbeitgebermarke hat, verliert schnell den Anschluss.

Doch Employer Branding ist kein Luxus, den sich nur Konzerne mit eigenen HR-Marketing-Teams leisten können.
Gerade kleine und mittlere Unternehmen haben hier die Chance, mit Authentizität und klarer Positionierung zu punkten.
Mit der richtigen Strategie und smarten Tools lässt sich auch ohne riesiges Budget eine Arbeitgebermarke schaffen, die Bewerber:innen wirklich anspricht.
In diesem Artikel erfährst du:
- Welche Faktoren eine starke Arbeitgebermarke ausmachen
- Wie du mit einfachen Schritten Employer Branding in deinem Unternehmen etablierst
- Welche digitalen Tools dir helfen, deine Marke sichtbar zu machen
Definition: Was versteht man eigentlich unter Employer Branding?
Employer Branding bezeichnet den Aufbau und die Pflege einer Arbeitgebermarke (engl. Employer Brand).
Oder anders ausgedrückt: Zur Arbeitgebermarkenbildung gehören alle Aufgaben, mit denen du dein Unternehmen intern und extern als attraktiven Arbeitgeber positionierst.
Das Ziel ist dabei, ein klares Bild davon zu vermitteln, wofür deine Firma als Arbeitgeber steht, welche Werte sie vertritt und warum Menschen dort gerne arbeiten.
Anders als ein zufällig entstandenes Arbeitgeberimage, das sich über Jahre aus Eindrücken und Meinungen formt, ist Employer Branding ein strategischer Prozess: Du recherchierst die Stärken deines Unternehmens, findest seine Alleinstellungsmerkmale heraus und kommunizierst diese nach innen und außen.
Corporate Branding vs. Employer Branding vs. Personalmarketing
Corporate Branding, Employer Branding und Personalmarketing werden oft in einen Topf geworfen.
Doch obwohl die Begriffe eng miteinander verbunden sind, gibt es klare Unterschiede:
- Corporate Branding beschreibt die strategische Markenbildung für das gesamte Unternehmen. Die Corporate Brand beeinflusst, wie Kunden, Partner und die Öffentlichkeit das Unternehmen wahrnehmen.
- Employer Branding ist ein Teilbereich von Corporate Branding, der sich ausschließlich auf die Wahrnehmung des Unternehmens als Arbeitgeber konzentriert.
- Personalmarketing umfasst konkrete Maßnahmen, die potenzielle Bewerber:innen ansprechen und für das Unternehmen gewinnen sollen, z. B. Jobanzeigen oder Karrieremessen.
Zusammengefasst kann man sagen: Corporate Branding formt das Gesamtbild des Unternehmens, Employer Branding schafft die Arbeitgebermarke, und Personalmarketing übersetzt diese Marke in gezielte Maßnahmen zur Personalgewinnung.
Im Grunde kann man alle Begriffe auch unter Recruitment Marketing zusammenfassen, weil hier Unternehmen Marketing-Strategien nutzen, um Talente zu gewinnen.
Welche Vorteile bietet Employer Branding?
Employer Branding zahlt sich aus.
Warum?
Eine starke Arbeitgebermarke sorgt dafür, dass du leichter die passenden Kandidat:innen findest, weniger Zeit und Geld in die Personalgewinnung investieren musst und Mitarbeiter:innen langfristig bindest.
Einige der wichtigsten Vorteile von Employer Branding auf einen Blick:
Vorteil #1: Schnellere Bewerbungsprozesse dank Bekanntheit
Potenzielle spannende Kandidat:innen bewerben sich eher (auch initiativ!), wenn sie wissen, wofür ein Unternehmen steht und was es ihnen bietet.
Ein klar kommuniziertes Arbeitgeberversprechen und die Bekanntheit deiner Employer Brand reduziert Rückfragen und Unsicherheiten – dadurch sinkt die Time-to-Hire.
Vorteil #2: Höhere Qualität der Bewerbungen
Du ziehst Talente an, die nicht nur eure Werte teilen, sondern verstehen, wie sich diese Werte im Arbeitsalltag zeigen.
Denn echte Passgenauigkeit entsteht durch Transparenz – also durch Einblicke in die Realität. Zeig Talenten:
- Wie wird bei euch gearbeitet?
- Was prägt euren Teamalltag?
Wenn du z. B. offen kommunizierst, dass Vertrauen bei euch bedeutet, fully remote und asynchron zu arbeiten, ziehst du genau die Menschen an, die in diesem Umfeld aufblühen.
So entsteht eine ehrliche, gegenseitige Passung – und deine Quality-of-Hire steigt nachhaltig.
Vorteil #3: Wettbewerbsvorteil
In Branchen mit Fachkräftemangel ist eine starke, nach außen sichtbar gemachte Employer Brand ein entscheidender Differenzierungsfaktor.
Um diese Vorteile für dich nutzen zu können, benötigst du die passende Strategie. Im nächsten Kapitel lernst du, wie du dein Employer Branding ins Rollen bringst.
Wussest du…?
Die Investition in eine überzeugende Arbeitgebermarke zahlt sich messbar aus: Laut Studien sind Bewerber:innen bereit, bis zu 7 % weniger Gehalt zu akzeptieren – wenn sie dafür Teil eines Unternehmens mit starker (Employer) Brand werden.
Vorteil #4: Organische Werbung neuer Mitarbeiter:innen
Motivierte Mitarbeitende können oft zu Markenbotschafter:innen werden, sich gegenseitig motivieren und passende Kandidat:innen empfehlen.
Deine Attraktivität als Arbeitgeber steigt so stetig, ohne dass du große Investments in Personalmarketing tätigen musst.
Employer Branding beschert dir Mitararbeiterempfehlungen, ohne dass du in ein konkretes Empfehlungsprogramm investieren musst.
Extra-Tipp
Bitte Bewerber:innen und neu gewonnene Mitarbeitende proaktiv um positives Feedback auf Bewertungsplattformen wie Kununu oder Glassdoor. Das wirkt oft glaubwürdiger als jede Stellenanzeige. Immerhin: 47 % der Bewerber:innen haben sich schon einmal via Arbeitgeberbewertungen informiert .
Vorteil #5: Geringere Fluktuation durch Attraktivität
Eine starke Arbeitgebermarke ist einer der wichtigsten Hebel, um Mitarbeiter langfristig zu binden.
Warum?
Weil sie Vertrauen und Stolz schafft. Wer sich mit der Mission und den Werten des Unternehmens identifiziert, fühlt sich stärker verbunden, engagierter und bleibt länger.
Studien zeigen : Eine exzellente Employee Experience – gestützt durch authentisches Employer Branding – steigert nicht nur die Zufriedenheit, sondern auch Loyalität und Motivation.
Indirekt tragen passende Benefits wie Weihnachtsgeld, Jobrad oder ein Zuschuss zum Fitnessstudio zusätzlich zur Bindung bei – doch die Basis bleibt immer dieselbe:
Ein Arbeitgeber, mit dem man sich identifizieren kann, ist einer, bei dem man bleiben will.
Eine starke Bindung kann nicht nur Kündigungsquoten senken, sondern auch teure Folgekosten für Nachbesetzungen.

Employer-Branding-Strategie: In 7 Schritten zu deiner Arbeitgebermarke
Employer Branding kann nur gelingen, wenn du einem klaren Plan folgst.
Ohne Strategie läufst du Gefahr, Zeit und Geld zu verschwenden und inkonsistente Botschaften zu senden.
Mit diesen 7 Schritten entwickelst du eine erfolgreiche Employer Brand.
Schritt 1: Taskforce bilden und Kick-off-Workshop durchführen
Bevor du startest, solltest du ein Team mit Mitgliedern aus allen relevanten Bereichen zusammenstellen. Dazu gehören beispielsweise HR, Marketing, Führungskräfte und Mitarbeitende aus unterschiedlichen Abteilungen.
Die Taskforce ist verantwortlich für die Planung, Umsetzung und Koordination aller Employer-Branding-Maßnahmen. Sie sorgt dafür, dass eure Strategie von allen wichtigen Entscheidungsträger:innen sowie in den unterschiedlichen Abteilungen unterstützt und langfristig mitgetragen wird.
In einem Kick-off-Workshop könnt ihr absprechen,
- was die nötigen Schritte sind,
- welches Budget euch zur Verfügung steht,
- Unstimmigkeiten und Vorbehalte ausbügeln sowie
- Verantwortlichkeiten und Zeitpläne festlegen.
In vielen Fällen wird Employer Branding „mal so nebenbei” von Marketing- und HR-Teams mitgemacht – doch eigentlich betrifft es jedes Team!
Verankert Employer Branding also gleich von Anfang an in jeder Abteilung.
Schritt 2: Ist-Analyse starten
Um deine Employer Brand klar kommunizieren zu können, musst du zuerst die Werte, Visionen, Identität und Kultur deines Unternehmens eindeutig identifizieren und benennen.
Employer Branding ist kein Versprechen, sondern eine Einladung auf Basis innerer Klarheit. Wer seine DNA kennt und sichtbar macht, zieht Menschen an, die nicht nur passen – sondern mit Überzeugung mitgestalten wollen.
Andrea Strohmayr | Founder @ CultureByDesign
Dabei ist es entscheidend, sowohl die Perspektive der Mitarbeitenden als auch die externe Sicht von Bewerber:innen einzubeziehen.
Methoden hierfür sind:
- Mitarbeiterbefragungen
- Bewertungen auf Plattformen wie Kununu oder Glassdoor
- Feedback von Bewerber:innen
Ziel ist es, Stärken und Verbesserungspotenziale zu erkennen und ein vollständiges Bild der Arbeitgebermarke zu erhalten.
In diesem Video berichtet Andrea vom DNA-Findungsprozess bei GOhiring:
Wenn nötig, ziehe externe Expert:innen für die Analyse hinzu, die sich auf Employer Branding spezialisiert haben. Auch die Zusammenarbeit mit einer Employer Branding-Agentur kann sinnvoll sein.
So stellst du sicher, dass auch unangenehme Wahrheiten angesprochen werden, die eurer gewünschten Employer Brand bisher vielleicht noch im Weg standen.
Schritt 3: Employer Value Proposition formulieren
Auf Basis der Analyse entwickelst du die Employer Value Proposition (EVP).
Dabei arbeitest du aus den gesammelten Daten die einzigartigen Werte, Stärken und Benefits deines Unternehmens heraus und fasst sie in einer klaren Kernbotschaft zusammen.
Die Value Proposition sollte für alle Mitarbeitenden verständlich sein und dient als Richtschnur für sämtliche Kommunikationsmaßnahmen.
Sie macht deutlich, warum das Unternehmen als Arbeitgeber attraktiv ist und was es von anderen unterscheidet.
Anders gesagt: Die EVP ist das Alleinstellungsmerkmal deines Unternehmens als Arbeitgeber – das Nutzenversprechen, das es seinen Angestellten und Bewerber:innen gibt. Sie ist die Basis, auf der du deine Employer Brand aufbaust.

Schritt 4: Maßnahmen- und Kommunikationsplan erstellen
In den ersten drei Schritten hast du herausgearbeitet, was dein Unternehmen besonders macht.
Jetzt musst du gemeinsam mit deiner Taskforce überlegen, wie ihr diese Besonderheiten für alle sichtbar macht.
Besprecht, welche Maßnahmen ihr umsetzen müsst, um die Employer Value Proposition unternehmensintern, aber auch nach außen klar und deutlich kommunizieren zu können.
Dazu gehört ein strukturierter Maßnahmen- und Kommunikationsplan. Legt z.B. fest:
- Was sind unsere Kernbotschaften?
- Wer ist unsere Zielgruppe?
- Welche Kanäle wollen wir bespielen und warum?
- Wann und in welcher Frequenz wollen wir Anzeigen schalten/Mails schreiben?
- Wer trägt die Verantwortung für die Kommunikation – intern wie extern?
- Welches Budget steht für die einzelnen Maßnahmen zur Verfügung?
- Welche messbaren Ziele wollen wir erreichen?
Achte bei der Planung eurer Kommunikation darauf, dass ihr stets eure Value Proposition im Blick habt. Nur so entsteht ein stimmiges Bild der Arbeitgebermarke.
Schritt 5: Employer Brand intern verankern
Sobald der Plan steht, geht es an die Umsetzung.
Dabei ganz wichtig: Die Employer Brand muss von innen nach außen gelebt werden. Das bedeutet, dass du erst sicherstellen solltest, dass eure Arbeitgebermarke auch wirklich dem entspricht, was intern akzeptiert und gelebt wird, bevor du sie extern kommunizierst.
Nur so ist deine Employer Brand authentisch.
Die wichtigsten Maßnahmen, mit der du deine Employer Brand intern verankern kannst, haben wir dir im kommenden Kapitel zusammengefasst.
Schritt 6: Employer Brand extern kommunizieren
Sobald deine Arbeitgebermarke intern verankert ist, solltest du sie nach außen tragen.
Das heißt, du solltest den gesamten (Online-)Auftritt deines Unternehmens an eure Employer Value Proposition ausrichten, um eure Employer Brand in den Köpfen eurer Zielgruppe zu verankern.
Hier gilt es, möglichst viele – bzw. die richtigen – Kommunikationskanäle zu bespielen und regelmäßig (positiv) aufzufallen. Erstellt dezidierte Inhalte, die euch als guten Arbeitgeber präsentieren, anstatt nur über eure Produkte oder über euer Unternehmen allgemein zu kommunizieren.
Konkrete Maßnahmen zur externen Kommunikation deiner Employer Brand findest du weiter unten.
Schritt 7: Messen & Optimieren
Hast du alle Maßnahmen umgesetzt, solltest du die Hände nicht in den Schoß legen. Prüfe stattdessen regelmäßig, ob dein Employer-Branding-Aktivitäten erfolgreich ist.
Wichtige KPIs können sein:
- Anzahl der Klicks auf Job Ads
- Anzahl der Bewerbungen
- Quality-of-Hire
- Time-to-Hire
- Retention Rate
- Mitarbeiterzufriedenheit
Auf Basis der Ergebnisse kannst du Maßnahmen kontinuierlich anpassen und Inhalte aktualisieren.
Employer Branding ist ein laufender Prozess, der stetige Pflege erfordert. Nur so bleibt deine Arbeitgebermarke langfristig relevant und attraktiv.

Maßnahmen im Employer Branding – was wirklich wirkt
Du hast nun schon einen groben Fahrplan, der dir zeigt, wie du dein Employer Branding angehen kannst.
Lass uns jetzt noch etwas tiefer einsteigen.
Mit diesen konkreten Maßnahmen verankerst du deine Arbeitgebermarke nachhaltig sowohl intern als auch extern.
Interne Maßnahmen
Intern gilt es vor allem darum, alle mit ins Boot zu nehmen. Eine Employer Brand ist nichts, was du deinen Kolleg:innen einfach überstülpen kannst.
Allerdings kannst du dank der folgenden Maßnahmen dafür sorgen, dass die (positiven) Aspekte deines Unternehmens für die Mitarbeitenden sichtbar werden und präsent bleiben:
Idee #1: Führungskräfte einbinden
Lass deine Führungskräfte eure Werte vorleben und in ihren Teams kommunizieren.
Regelmäßige Austauschformate, ob online oder vor Ort, können dabei helfen und bieten auch eine Plattform für etwaige Verbesserungsvorschläge.
Idee #2: Mitarbeitende regelmäßig informieren
Nutze Newsletter, Workshops oder kurze Webinare, um verständlich zu vermitteln, wo ihr gerade welche Maßnahmen unternehmt, um die Mitarbeiterzufriedenheit zu steigern und was ihr schon erreicht habt.
Idee #3: Botschafter:innen schulen und einsetzen
Lass Mitarbeitende selbst aktiv am Employer Branding und Recruiting-Prozess teilnehmen.
Sogenannte Brand Ambassadors schaffen Akzeptanz für die Marke bei der Belegschaft und helfen dir bei einer authentischen Darstellung nach außen.
Ein Beispiel aus der Praxis: OTTO und seine „Techtimonials“:
Idee #4: Storytelling im Intranet oder per Newsletter
Mach Erfolge, Projekte und besondere Leistungen, die eure Mission und Werte besonders gut darstellen, für alle Mitarbeitenden mit spannend erzählten Fallbeispielen sichtbar.
Idee #5: Feedback einholen
Befrage deine Mitarbeitenden regelmäßig, um die Arbeitgebermarke aktuell zu halten oder weiterentwickeln zu können.
So bleibst du auf dem Laufenden, falls sich interne Bedürfnisse oder Ansprüche geändert haben – und du beziehst sie direkt in die (Weiter-)Entwicklung deiner Employer Brand mit ein.
Externe Maßnahmen/Kanäle
Bei den externen Maßnahmen geht es darum, dein Unternehmen öffentlichkeitswirksam als attraktiven Arbeitgeber darzustellen.
Eine einheitliche, auf allen Kanälen abgestimmte Kommunikation ist dabei entscheidend, damit ihr einen bleibenden Eindruck hinterlasst.
Die folgenden Maßnahmen sind am wirkungsvollsten:
Idee #1: Karriereseite optimieren
Platziere eure EVP, Benefits und positive Erfahrungen von Mitarbeiter:innen gut sichtbar auf der Karriereseite deines Unternehmens.
Idee #2: Stellenanzeigen anpassen
Formuliere Stellenanzeigen auf (Online-)Jobbörsen so, dass die EVP und deine Employer Brand klar erkennbar sind. Sie sind häufig der erste Touchpoint von Jobsuchenden mit eurer Marke.
Idee #3: Social Media nutzen
Poste regelmäßig auf den gängigen, für deine Zielgruppe relevanten sozialen Medien (z. B. Instagram, TikTok) über eure Unternehmenskultur, um eure Arbeitgebermarke auch für Menschen, die gerade nicht auf Jobsuche sind, präsent zu machen.
Idee #4: Präsenz auf Business-Netzwerken schaffen
Dank des „Social Media“-Charakters von Netzwerken wie LinkedIn oder Xing kannst du hier, ähnlich wie bei regulären sozialen Medien, mit gezielten Employer-Branding-Inhalten (z. B. einem Carousel zum „Typischen Arbeitstag im Homeoffice“) dezent Werbung für euch als Arbeitgeber machen.
Idee #5: Bewertungsplattformen ernst nehmen
Bewertungsplattformen (z. B. Kununu oder Glassdoor) und Jobbörsen, auf denen du ein Arbeitgeberprofil erstellen kannst (Indeed, StepStone etc.), bieten eine gute Gelegenheit, deine Arbeitgebermarke glaubwürdig zu präsentieren.
Pflege deine Unternehmensprofile regelmäßig, beantworte (vor allem negative) Bewertungen aktiv und aktualisiere Informationen zu Benefits und Unternehmenskultur.
So erhalten Bewerbende ein authentisches Bild deines Unternehmens, du schaffst Vertrauen und stärkst eure Employer Brand.
Idee #6: Jobmessen und Recruitment-Events besuchen
Messen und Events sind eingestaubt? Mitnichten.
Überlege dir, welche Veranstaltungen für deine Branche und Zielgruppe relevant sind – und sei dort präsent. Es muss ja auch nicht gleich der größte Stand sein, aber der direkte Austausch mit passenden Bewerber:innen bringt einige Vorteile mit sich.
Der größte Vorteil? Du spürst oftmals direkt, ob jemand zu deiner Firmenkultur passt, oder nicht.
Präsentiere deine Marke persönlich vor Ort. Dadurch gibst du deinem Unternehmen und eurer Employer Brand ein Gesicht und knüpfst direkte Kontakte.
Idee #7: Videos erstellen
Zeige den Arbeitsalltag von verschiedenen Mitarbeitenden, präsentiere spannende Projekte oder stelle einzelne Teams in kurzen Videos auf zum Beispiel YouTube vor, um dein Unternehmen als Arbeitgeber „greifbar“ zu machen.
Auf den ersten Blick sieht das vielleicht nach jeder Menge Arbeit aus.
Doch keine Sorge: Wir zeigen dir gleich die nützlichsten Tools fürs Employer Branding.
Tools fürs Employer Branding
Meetings mit den Fachabteilungen, Stellenanzeigen, Active Sourcing, Vorstellungsgespräche, Feedbackschleifen und jede Menge Mails – eigentlich hast du schon genug zu tun.
Damit dein Employer Branding nicht im Tagesgeschäft untergeht, haben wir dir ein paar smarte Helferlein zusammengetragen, die dich unterstützen können.
So sparst du Zeit, die du für den direkten Austausch mit Kandidat:innen, fürs Alltagsgeschäft oder für andere Employer Branding-Maßnahmen, die gerade mehr Aufmerksamkeit erfordern, nutzen kannst.
Multiposting-Tools
Multiposting-Tools (z. B. von GOhiring) helfen dir, deine Arbeitgeberbotschaft vor dem größtmöglichen Zielpublikum sichtbar zu machen.
Mit nur wenigen Klicks kannst du deine Stellenanzeige auf mehreren Kanälen gleichzeitig veröffentlichen – von Jobbörsen über Social Media bis hin zu Nischenplattformen.
So erreichst du gezielt mehr Talente und stellst sicher, dass deine Employer Brand überall mit derselben Botschaft und Tonalität auftritt.
Kanalübergreifende Sichtbarkeit und Konsistenz machen deine Marke glaubwürdig – und sorgen dafür, dass dein Employer Branding genau dort ankommt, wo deine Zielgruppen wirklich unterwegs sind.
Dank GOhiring können wir flexibel neue Plattformen ausprobieren. Das gibt uns die Freiheit, ohne großen administrativen Aufwand genau dort zu schalten, wo wir die besten Kandidat:innen erreichen.
Lisa Rothmayer | Junior Manager Talent Acquisition & Employer Branding @ Marc O’Polo
Applicant Tracking Systems (ATS)
Ein Bewerbermanagementsystem (engl. Applicant Tracking System, kurz ATS) ist mehr als nur ein Organisationstool – es prägt den ersten echten Kontakt zwischen Kandidat:innen und deiner Marke.
Ein gutes ATS sorgt für einen reibungslosen, transparenten Bewerbungsprozess:
- Bewerbungen werden übersichtlich gesammelt,
- Interviews koordiniert und
- Rückmeldungen automatisiert versendet
Schnell und konsistent.
Das Ergebnis: eine nahtlose Candidate Experience, die Professionalität, Wertschätzung und Klarheit vermittelt.
Das wiederum sorgt dafür, dass deine Kandidat:innen dein Unternehmen als effizienten, gut kommunizierenden Arbeitgeber wahrnehmen.
Bekannte ATS sind zum Beispiel: rexx systems, HRworks, MHM, Personio
Recruiting Analytics Tools
HR Analytics Tools wie z. B. Greenhouse, Mantal oder Visier sammeln für dich Daten im Bewerbungsprozess.
Sie zeigen dir zum Beispiel:
- welche Kanäle die besten Bewerber:innen liefern,
- wie lange Positionen unbesetzt bleiben,
- welche Maßnahmen die Candidate Experience verbessern und
- wo Optimierungsbedarf in deiner Personalbeschaffung besteht.
Sie helfen dir, den Erfolg deiner Employer-Branding-Maßnahmen zu messen.
Zum Beispiel erkennst du, ob deine neue Karriereseite nicht nur mehr Klicks, sondern auch qualitativ passendere Bewerbungen bringt – ein direkter Indikator für erfolgreiches Employer Branding.
Social Recruiting Tools
Tools für die Personalbeschaffung auf sozialen Medien ermöglichen dir, gezielt Kandidat:innen über soziale Netzwerke anzusprechen.
Sie unterstützen dich bei
- Content-Erstellung,
- Kampagnenplanung,
- Zielgruppensegmentierung, Schaltung von Anzeigen und
- Erfolgsmessung.
So kannst du sowohl aktive als auch passive Kandidat:innen erreichen und deine Arbeitgebermarke auf Plattformen sichtbar machen, auf denen Talente ohnehin unterwegs sind.
Wusstest du zum Beispiel, dass rund 95 % der Millennials und Gen Z Social-Media-Kanäle als erste Informationsquelle nutzen ? Es lohnt sich also für dich, deine Arbeitgebermarke dort zu präsentieren.

Bekannte Social Recruiting Tools sind zum Beispiel: Hootsuite, LinkedIn Recruiter oder Buffer.
Career Page Builder
Eine Karriereseite ist oftmals einer der ersten Berührungspunkte von Bewerber:innen mit deinem Unternehmen.
Eine technisch einwandfreie und informative Career Page ist daher Pflicht und zahlt unmittelbar auf dein Image als Arbeitgeber ein.
Career Page Builder helfen dir mit Baukastenprinzip und responsive Templates, indem sie:
- mobil-optmierte, funktionierende Landingpages erstellen,
- Call-to-Actions klar erkennbar und klickbar gestalten,
- die Performance deiner Seite messen und du sie so optimieren kannst.
So werden Karriereseiten zum Aushängeschild deiner Arbeitgebermarke. Bekannte Tools sind: JobShop by TalentsConnect, Jobspage und hireEZ.
KI-Tools
Künstliche Intelligenz (KI) im Recruiting ist längst kein Buzzword mehr – auch im Employer Branding spielt sie eine immer größere Rolle.
KI-gestützte Tools unterstützen dich dabei, repetitive Aufgaben zu automatisieren und gleichzeitig deine Botschaften passgenauer auszuspielen.
Mithilfe von KI kannst du z. B.:
- Stellenanzeigen optimieren: Füttere der KI deinen Style Guide und lasse sie Sprache, Tonalität und Keywords analysieren. KI-Tools geben dir dann dir Hinweise, wie du deine Texte noch attraktiver für deine Zielgruppe gestalten kannst.
- Content personalisieren: KI hilft dir, Kampagneninhalte an verschiedene Zielgruppen anzupassen – von Studierenden über Young Professionals bis zu erfahrenen Führungskräften.
- Antwortzeiten verkürzen: Chatbots auf Karriereseiten oder in Bewerbungsprozessen beantworten häufige Fragen sofort und sorgen so für eine positive Candidate Experience.

Das Besondere: KI nimmt dir nicht die persönliche Note im Employer Branding ab, sondern schafft Freiräume.
So kannst du dich stärker auf den kreativen, zwischenmenschlichen Teil konzentrieren – und gleichzeitig dafür sorgen, dass deine Arbeitgebermarke datenbasiert, modern und konsistent auftritt.
Bekannte Beispiele für KI-gestützte Tools sind etwa Textoptimierer wie Textmetrics, Chatbots wie Paradox.ai oder integrierte KI-Features in Multiposting- und ATS-Lösungen.

5 typische Hürden beim Employer Branding (und wie du sie meisterst)
Employer Branding bietet zwar viele Chancen, birgt aber auch einige Herausforderungen.
In diesem Kapitel haben wir dir einige der wichtigsten davon zusammengetragen und zeigen dir sofort die passenden Lösungen auf.
Hürde #1: Diskrepanz zwischen Anspruch und Realität
Problem: Nach außen präsentiert ihr euch als der beste Arbeitgeber, aber intern herrscht bei vielen Themen Frust.
Im DACH-Raum spricht man in diesem Fall scherzhaft von „Employer Blending“ statt „Employer Branding“. Die Folge? Mitarbeitende, aber auch Bewerber:innen, verlieren das Vertrauen ins Unternehmen.
- Lösung: Kommuniziert offen, ehrlich und authentisch. Führt anonyme Umfragen durch, um zu sehen, was gerade gut läuft und was nicht. Arbeitet intern an den Stellen, an denen es hakt. Nach außen präsentiert ihr, was schon gut läuft und ggf. auch, woran ihr noch arbeitet (als positiver Ausblick in die Zukunft formuliert).
Hürde #2: Zersplitterte Kommunikation
Problem: Ihr seid euch in den großen Themen einig, es hakt aber an der Kommunikation.
Auf LinkedIn siezt HR dieselbe Zielgruppe, die das Marketing-Team auf Instagram duzt, keine Grafik passt zur anderen und es gibt keinen erkennbaren thematischen Fokus.
Eure Brand wird nicht einheitlich präsentiert.
- Lösung: Einigt euch auf eine Kommunikationslinie. Haltet am besten in einem Style Guide fest, welcher Tone of Voice und welche Bildsprache ihr nutzen und auf welchen Themen euer Fokus liegen soll.
Hürde #3: Unregelmäßige oder schwache Präsenz auf relevanten Kanälen
Problem: Eure Employer Brand kann noch so stark sein – erst regelmäßige Social Posts lassen sie wirklich glänzen.
Vielleicht sind auch eure Karriereseite und euer Unternehmensprofil auf gängigen Jobbörsen und Portalen veraltet und passen nicht mehr zu eurer Marke. Das Potenzial der Employer Brand bleibt ungenutzt.
- Lösung: Macht eure Online-Präsenz zur Priorität. Erstellt einen Redaktionsplan für Employer Branding Content. Nutzt auch Ressourcen wie Multiposting-Tools (z. B. von GOhiring) oder holt euch externe Unterstützung, um all eure Kanäle regelmäßig zu bespielen und up-to-date zu halten.
Hürde #4: Budget- und Ressourcenmangel
Problem: Du weißt zwar, dass Employer Branding wichtig ist, hast aber (vermeintlich) weder das Team, noch die Software oder das Geld, um eine Arbeitgebermarke aufzubauen.
- Lösung: Starte klein. Statt groß angelegter Mitarbeiterbefragungen kannst du zum Beispiel einfach ein paar Kolleg:innen beim Mittagessen fragen, was ihnen an eurem Unternehmen eigentlich gefällt oder was sie motiviert hat, sich bei euch zu bewerben. Extern legst du den Fokus zunächst auf eine überzeugende Karriereseite.
Hürde #5: Interne Skepsis
Problem: Die HR-Abteilung ist überzeugt, dass ihr an eurem Employer Branding arbeiten müsst, aber die Führungsebene und die anderen Abteilungen sehen das Ganze eher als (teuren) PR-Gag.
Im schlimmsten Fallen fehlen dir so notwendige nötigen Ressourcen.
- Lösung: Nutze externe Quellen und Studien, um aufzuzeigen, wie Employer Branding konkret die Personalgewinnung und Mitarbeiterbindung verbessert, organisch Bewerbungen generiert und im Endeffekt Geld spart. Starte notfalls auch kleinere Pilotprojekte (siehe Hürde #4), mit denen du vielleicht schon erste Erfolge sichtbar machen kannst.

FAQ zu Employer Branding
Die wichtigsten Informationen zum Thema Employer Branding auf einen Blick:
Was ist Employer Branding?
Employer Branding bezeichnet den strategischen Aufbau einer attraktiven und authentischen Arbeitgebermarke, um Talente anzuziehen und bestehende Mitarbeiter zu binden.
Warum ist Employer Branding so wichtig?
In Zeiten von Fachkräftemangel entscheidet eine starke Arbeitgebermarke darüber, ob du auf dem Markt sichtbar bleibst, Talente anziehen und langfristig halten kannst.
Was macht gutes Employer Branding aus?
Gutes Employer Branding ist authentisch (kein „Employer Blending“), folgt einer klaren Strategie und wird dauerhaft weiterentwickelt.
Welche Maßnahmen gehören zu Employer Branding?
Zu den Maßnahmen im Employer Branding gehören die Erhebung von Daten, die Formulierung einer EVP, die interne und externe Kommunikation im Einklang mit dieser EVP und die regelmäßige Prüfung der Wirksamkeit der vorher genannten Maßnahmen.
Welche Rolle spielt Social Media im Employer Branding?
Social Media macht deine Arbeitgebermarke sichtbar und ermöglicht deinen Mitarbeitenden, direkt an ihr mitzuwirken.
Außerdem erleichtert Social Media dir die direkte Interaktion mit (aktiven und passiven) Talenten.
Über die sozialen Medien können wir Talenten sehr einfach und regelmäßig einen Einblick in unseren Arbeitsalltag gewähren. Unseren Content-Ideen sind keine Grenzen gesetzt!
Uta Sommer | Co-Founder @ GOhiring
Wie kann Employer Branding die Mitarbeiterbindung verbessern?
Employer Branding sorgt dafür, dass Bindung nicht nur über Gehalt, sondern über Kultur und Identifikation entsteht.
Mitarbeitende sind stolz auf ihr Unternehmen, identifizieren sich mit dessen Werten und haben so mehr Motivation, langfristig zu bleiben.
Wie misst man den Erfolg von Employer Branding?
Der Erfolg von Employer Branding lässt sich durch KPIs wie Bewerberzahlen und Qualität der Bewerbungen, Time-to-Hire sowie Mitarbeiterzufriedenheit und -bindung messen.
Eine Employer-Branding-Strategie entwickeln – wie geht das?
Eine Employer-Branding-Strategie umfasst alle Maßnahmen, die zum Aufbau und der Pflege einer attraktiven Arbeitgebermarke gehören.
Mach dir Gedanken darüber, was du mit Employer Branding konkret erreichen willst, wie du es erreichen und deine Ziele messen kannst. Versuche dabei, so konkret wie möglich zu bleiben.
Zum Beispiel:
- Ziel: „Ich will mehr Bewerbungen generieren“ → Maßnahme: Regelmäßig organischen Content zum Arbeitsalltag posten, Karriereseite und Job Ads optimieren, Benefits und Goodies stärker hervorheben, Social Recruiting und Multiposting einsetzen. → Tracking: Nach X Monaten messen, ob sich die Bewerberzahlen pro Job bzw. pro Kanal erhöht haben.
- Ziel: „Ich will die Quality-of-Hire verbessern“ → Maßnahme: Authentische Einblicke in den Arbeitsalltag auf Social Media und der Karriereseite teilen, gezielt Kandidat:innen ansprechen, die zu Kultur und Rolle passen, Employer-Branding-Content in Job Ads integrieren, und so die Erwartungshaltung realistisch setzen. Parallel unterstützen optimierte Auswahlprozesse (strukturierte Interviews, Assessments, klare Anforderungsprofile) die finale Passung. → Tracking: Nach X Monaten messen, ob sich die Leistung, Passung und langfristige Bindung der eingestellten Mitarbeiter:innen verbessert hat.
Nutze dafür gerne unsere kostenlose Quality-of-Hire Scorecard. Lerne, wie du die Quality-of-Hire misst und nutze die Scorecard als Vorlage:
Erfahre, auf welche Punkte du bei der Quality-of-Hire achten musst.
Wie unterscheidet sich Employer Branding von Personalmarketing?
Mit Employer Branding erschaffst du eine Arbeitgebermarke, die langfristig bestehen und tief in deinem Unternehmen verankert sein soll.
Im Personalmarketing hingegen nutzt du bestimmte Maßnahmen, um kurz- und mittelfristig Bewerbungen anzuziehen und Fachkräfte zu halten.
Fazit: Employer Branding – dein Wettbewerbsvorteil im Recruiting
Employer Branding ist ein Prozess, der sich auszahlt. Eine starke Arbeitgebermarke zieht nicht nur die passenden Talente an, sondern sorgt auch dafür, dass bestehende Mitarbeitende motiviert bleiben und sich mit deinem Unternehmen identifizieren.
Mit einer klaren Employer Value Proposition, konsistenter Kommunikation auf allen Kanälen und gezielten Maßnahmen positionierst du dich intern und extern als attraktiver Arbeitgeber.
Smarte Tools wie Multiposting, ATS, Recruiting Analytics oder Social Recruiting erleichtern dir dabei die Umsetzung, sparen Zeit und machen Erfolge messbar.
Mit Employer Branding verschaffst du dir im Wettbewerb um Talente einen echten Vorsprung – und machst dein Recruiting gleichzeitig deutlich effizienter und nachhaltiger.
