Zusammenfassung:
- Eine Recruiting-Kampagne ist eine zeitlich begrenzte Aktion mit dem Ziel, qualifizierte Bewerbungen zu generieren oder Aufmerksamkeit für offene Stellen zu erzeugen.
- Recruiting-Kampagnen setzen voraus, dass du gründlich recherchierst, wie deine Zielgruppe tickt, welche Inhalte sie ansprechen und auf welchen Kanälen du sie am besten erreichst.
- Ein wichtiger Teil einer Recruiting-Kampagne ist die Auswertung. So weißt du, was funktioniert oder was du bei deiner nächsten Recruiting-Kampagne anders machen solltest.
Der Arbeitsmarkt von heute hat sich verändert. Recruiting ist seit der Digitalisierung, der Pandemie und dem wachsenden Einfluss von Künstlicher Intelligenz schneller als je zuvor.
Talente haben – begünstigt durch den Fachkräftemangel – in einigen Branchen mehr Auswahl an Arbeitgebern als je zuvor.
Das heißt, als Unternehmen brauchst du kreative Ansätze, um die besten Kandidat:innen für dich zu gewinnen. Mach Kandidat:innen ihre Entscheidung daher so einfach wie möglich. Indem du zeigst, was dich als Arbeitgeber auszeichnet – und zwar mit einer ansprechenden Recruiting-Kampagne.
Bei einer Recruiting-Kampagne versetzt du dich in deine Zielgruppe hinein und planst strategisch, mit welchen Inhalten und über welche Kanäle du sie für dein Unternehmen begeistern kannst. Mit einer durchdachten Kampagne hebst du dich von der Konkurrenz ab und ziehst die Aufmerksamkeit deiner Wunschkandidat:innen auf dich.
In diesem Artikel erfährst du:
- was eine gelungene Recruiting-Kampagne auszeichnet,
- wie du eine gute Recruiting-Kampagne aufbaust,
- welche Tools dich bei einer Recruiting-Kampagne unterstützen und
- viele praktische Tipps und Best Practices.
Was ist eine Recruiting-Kampagne? Definition
Eine Recruiting-Kampagne ist eine strategisch geplante und zeitlich befristete Aktion, mit der Unternehmen darauf abzielen, neue Mitarbeitende zu finden.
Das Prinzip ist ähnlich wie bei einer Marketing-Kampagne – bloß möchtest du keine neuen Kund:innen gewinnen, sondern potenzielle Bewerber:innen auf dem Markt rekrutieren.
Recruiting-Kampagnen sind also dazu da, um:
- offene Stellenausschreibung direkt zu bewerben,
- generell Aufmerksamkeit auf alle deine offenen Stellen zu lenken,
- deine Employer Brand (deutsch: Arbeitgebermarke) zu stärken und
- dein Unternehmen als attraktiven Arbeitgeber zu positionieren.
Recruiting-Kampagne planen: 5 Fragen, bevor du startest
Wie bringst du deine Recruiting-Kampagne optimal ins Rollen? Wir haben die wichtigsten Fragen, die du dir stellen solltest, gesammelt:
Frage #1: Wie sieht deine Strategie aus?
Eine Recruiting-Kampagne steht und fällt mit ihrer Planung. Diese Fragen kannst du dir vorab stellen:
- Wer sind die Talente, die du einstellen möchtest?
- Wie erreichst du sie am besten?
- Wo hält sich deine Zielgruppe auf?
- Was genau hast du als Arbeitgeber zu bieten?
- Welche Art von Kampagne willst du aufsetzen?
- Wie viel Budget hast du zur Verfügung?
- Wer kümmert sich hauptverantwortlich um die Kampagne?
Gerade das Thema Ressourcen solltest du im Voraus angehen. Wer kümmert sich zum Beispiel um die Umsetzung der Inhalte (Bilder, Videos, Texte)? Kannst du das inhouse abdecken oder soll eine Agentur die Recruiting-Kampagne unterstützen?
Je besser du vorbereitet bist, desto reibungsloser wird deine Kampagne an den Start gehen und laufen.
Frage #2: Wen willst du erreichen?
Kommen wir zum absoluten Herzstück einer Recruiting-Kampagne: der Zielgruppe. Nur wenn du weißt, wen du ansprechen willst, kannst du deine Botschaft treffsicher gestalten.
Um deine Zielgruppe besser kennenzulernen, kann es dir helfen, ein Ideal Candidate Profile zu erstellen.
Was ist…ein Ideal Candidate Profile?
Unter einem Ideal Candidate Profile (kurz: ICP) oder einer Candidate Persona versteht man eine fiktive Person, die alle Fähigkeiten, Erfahrungen und Eigenschaften deines oder deiner Wunschkandidat:in vereint. Bei der Erstellung eines ICPs hältst du im Detail fest, was du dir konkret von Bewerber:innen wünschst. Achte auf Details und definiere auch Herausforderungen, Verhaltensweisen und Gewohnheiten, die deine Wunschkandidat:innen mitbringen sollten. Du kannst ein ICP prinzipiell für alle Rollen erstellen, die du besetzen musst..
Du erstellst solche fiktionalen Wunschkandidat:innen, indem du genau definierst, was der oder die Wunschkandidat:in für die offene Position mitbringen soll.
Neben Berufserfahrung und fachlichen Qualifikationen sollten auch gewünschte Soft Skills und Charaktereigenschaften definiert werden. Gerade für den Cultural Fit bei dir im Unternehmen ist das sehr relevant.
Hier einige Fragen, die du stellen kannst:
- Welche Erfahrung muss die Person mitbringen?
- Welche Soft Skills zeichnen sie aus?
- Was ist besonders an ihrem Werdegang?
- Was motiviert die Person?
- Wofür interessiert sie sich?
- Was frustriert sie?
- Was beeinflusst ihre Entscheidungen?
- Welche Werte sind ihr wichtig?
- Wo verbringt sie ihre Zeit online und offline?
Frage #3: Wie steht es um deine Arbeitgebermarke?
Die Employer Brand bestimmt, wie dein Unternehmen als Arbeitgeber wahrgenommen wird. Talente arbeiten am liebsten für Unternehmen, die als attraktive Arbeitgeber gelten. Klingt logisch, oder? Daher lohnt es sich, bei einer Recruiting-Kampagne auch deine Employer Brand zu stärken.
Bietest du zum Beispiel flexible Arbeitszeitmodelle, realistische Aufstiegschancen, flache Hierarchien oder eine familienfreundliche Firmenkultur? Kommuniziere, was dein Unternehmen besonders macht und lass die besten Aspekte in deiner Recruiting-Kampagne sprechen.
Frage #4: Welche Ziele verfolgst du?
Geht es dir mit einer Recruiting-Kampagne um:
- mehr Aufmerksamkeit für alle offenen Stellen?
- eine verbesserte Bewerbungsqualität oder
- Bewerber:innen für eine konkrete Vakanz?
Es ist wichtig, dass du dir klare Ziele setzt. Nur so kannst du eine sinnvolle Strategie erarbeiten – und am Ende überprüfen, ob du erfolgreich warst. Dein Ziel sollte
- spezifisch,
- messbar,
- ausführbar,
- realistisch und
- terminiert
sein (kurz: SMART). Ausformuliert sieht das zum Beispiel so aus:
„Einen Monat nach unserer Recruiting-Kampagne auf Instagram, TikTok und im Fernsehen sollen sich mindestens 15 qualifizierte Kandidat:innen auf unsere Azubi-Stellen beworben haben.”
Frage #5: Auf welchen Kanälen muss deine Kampagne laufen?
Gestandene Führungskräfte mit einem lustigen TikTok-Clip erreichen? Kann klappen – doch Studien zufolge kommt TikTok eher bei der Altersgruppe unter 20 Jahren gut an. Wähle deine Kanäle also immer auch danach aus, wo Talente deiner Zielgruppe aktiv sind.
In Bezug auf die richtigen Recruiting-Kanäle kannst du dich fragen:
- Auf welchen Kanälen sind meine Traumkandidat:innen unterwegs?
- Wie viel kosten Kampagnen und Stellenanzeigen auf der jeweiligen Plattform?
- Wie lange will ich einen Kanal bespielen?
- Wie kann ich einen Kanal auswerten?
- Gibt es Unterstützung bei der Umsetzung und Auswertung meiner Kampagne durch den jeweiligen Kanal, z.B. in Form von Analyse-Dashboards?
Abgesehen von den Inhalten – die du selbstverständlich auf deine Zielgruppe zuschneiden solltest – sind auch die Rahmenbedingungen der Recruiting-Kanäle wichtig.
Dazu gehören:
- Kosten des Kanals,
- Textlänge,
- Kommunikationsregeln und
- Bildgröße
sind mitunter maßgeblich für den Erfolg deiner Kampagne!
Im schlimmsten Fall hast du nicht ausreichend Budget für einen bestimmten Kanal und deine Reichweite sowie deine Ergebnisse leiden. Daher solltest du diese Dinge im Voraus klären.
Ein detaillierte Aufschlüsselung, welche Kanäle dir zur Verfügung stehen, findest du im Kapitel „Kanäle und Plattformen für deine Recruiting-Kampagne”.
Recruiting-Kampagne aufsetzen in 7 Schritten
Willst du eine effektive Recruiting-Kampagne auf den Weg bringen, solltest du zunächst alle wichtigen Eckdaten klären.
Orientiere dich dafür an diesen sieben Schritten:
Schritt #1: Bedarf analysieren
Um herauszufinden, wo der größte Bedarf an Neubesetzungen besteht, stell dir die folgenden Fragen:
- Welche Abteilung wird gerade neu aufgebaut?
- Welche Abteilung hat die größte Arbeitsbelastung?
- Welche Abteilung sucht schon länger potenzielle Bewerber:innen?
- Welche Abteilung hat die höchste Fluktuation?
Je mehr du in den direkten Austausch mit deinen Kolleginnen und Kollegen gehst, erfährst du, wo der Schuh am meisten drückt. Überlege, welche Stakeholder involviert sein sollten und welche Verantwortlichkeiten verteilt werden müssen.
Vielleicht versinkt eine Abteilung so sehr in Arbeit, dass sich gar keine Gelegenheit haben, sich bei dir im Recruiting zu melden und Bedarf anzumelden. Hör also genau hin und frag eventuell proaktiv nach.
Schritt #2: Kandidat:innenprofil erstellen
Definiere – gemeinsam mit der Fachabteilung – welche Erfahrungen, Qualifikationen und (Soft-) Skills die Position erfordert.
Am besten erstellst du ein Ideal Candidate Profile, um beim Aufsetzen deiner Kampagne und der Stellenanzeige ein präzises Bild des oder der Wunschkandidat:in zu haben.
Schritt #3: Budget setzen
Dein Budget kann je nach
- strategischer Bedeutung der Stelle,
- dem Hierarchielevel,
- dem gewünschtem Ergebnis (Awareness vs. spezifisch Anzahl an Bewerbungen) und
- auch je nach Kanal
variieren.
Lege genau fest, wie viel Budget dir etwa für Jobbörsen, Contenterstellung oder sogar externe Dienstleister zur Verfügung steht.
Schritt #4: Stellenanzeige erstellen
Dann geht es ans Ausformulieren der Stellenanzeige. Sie ist ein Kernelement deiner Kampagne, da am Ende potenzielle Bewerber:innen aus ihr die wichtigsten Informationen zur Stelle ziehen.
Sorge aus diesem Grund mit einem prägnanten Jobtitel, klarer Aufgaben- sowie Anforderungsbeschreibung dafür, dass du die richtigen Talente ansprichst. Auch eine klare Unternehmensbeschreibung, die Bewerbende nicht verwirrt, sowie überzeugende Benefits und der passende Tone of Voice dürfen in deiner Job Ad nicht fehlen.
Am besten hältst du immer Rücksprache mit dem Hiring Manager aus dem jeweiligen Team. So triffst du garantiert den richtigen Ton und keine wichtige Info kommt abhanden.
Was ist…ein Hiring Manager?
Der oder die Hiring Manager:in ist eine Fachkraft aus der Abteilung, für die du als Recruiter:in Bewerbungen generierst. Oftmals handelt es sich dabei um eine Führungsperson, die die Anforderungen an Bewerber:innen definiert, die finale Einstellungsentscheidung trifft und eng mit dem Recruiting-Team zusammenarbeitet, um den Auswahlprozess effizient zu gestalten.
Schritt #5: Creatives/Videos erstellen
Nachdem du deine Zielgruppe analysiert hast, hast du eine Vorstellung davon, wie sie tickt.
Jetzt geht es darum, eine Kampagne auch grafisch so zu gestalten, dass deine Wunschkandidat:innen sich angesprochen fühlen.
Frage dich vor dem Designprozess:
- Auf welchen Recruiting-Kanälen tummeln sich meine Wunschbewerber:innen?
- Sprechen sie eher ein Text-, Bild-, oder Videoformat an?
- Gibt es aktuelle Trends für diese bestimmte Branche/Berufsgruppe oder im Recruiting allgemein, die ich einfließen lassen kann?
Entwickle auf dieser Basis Content, der wirkt und deine vorher abgesteckten Ziele (z.B. kürzere Time-to-Hire, mehr qualifizierte Bewerbungen oder weniger Kosten…) erreicht.
Schritt #6: Kampagne streuen
Die Kampagne sitzt – jetzt musst du sie unter die richtigen Leute auf den passenden Kanälen bringen.
Versuche einzuschätzen, welche Recruiting-Kanäle dir die hochwertigsten Bewerbungen für deine Position einbringen. Am besten fährst du mit einem Kanal-Mix – das bedeutet, du streust deine Kampagne auf mehreren Kanälen, auf denen deine Zielgruppe aktiv ist.
Darunter fallen zum Beispiel:
- Online-Jobbörsen,
- Social Media,
- Messen,
- Printprodukte und
- Video- oder Audio-Werbung (im TV, auf Videoplattformen oder in Podcasts)
Eine Stellenanzeige auf einem Kanal alleine führt selten zum Erfolg. Wir platzieren unsere offenen Vakanzen auf mehreren Channels und orientieren uns daran, wo sich Wunschbewerber:innen aufhalten oder vorherige Stellenanzeigen erfolgreich waren.
Mica Trangmar | Recruiting @ GOhiring
Schritt #7: Ergebnisse auswerten
Keine Recruiting-Kampagne ohne Auswertung! Schließlich willst du sehen, ob deine Bemühungen Früchte tragen – und falls nicht, was du beim nächsten Mal besser machen kannst.
Beobachte genau:
- Welche Kampagne(n) performen am besten?
- Wo kommen die meisten qualifizierten Bewerbungen her?
- An welcher Stelle im Prozess hakt es noch?
Arbeite datengetrieben, um die Performance deiner Kampagnen laufend zu optimieren – Recruiting Analytics lautet hier das Stichwort.
Ohne entsprechende Analyse weißt du nämlich nicht, ob deine Recruiting-Kampagnen wirklich erfolgreich sind und neue interessante Bewerbungen generieren.
Auf die folgenden Kennzahlen kannst bei deiner Analyse achten:
- Impressionen: Eine hohe Anzahl an Impressionen signalisiert, dass deine Kampagne gesehen wird und Aufmerksamkeit erregt.
- Klicks: Viele Klicks auf deine Anzeige zeigen dir, dass dein Anzeigentitel und ausgewählte Designs (je nach Kanal) gut bei deiner Zielgruppe ankommen. Gut gemacht!
- Apply Starts: Die Anzahl an Apply Starts zeigt dir an, wie viele Talente auf den „Jetzt bewerben”-Button in deiner Anzeige geklickt und somit den Bewerbungsprozess gestartet haben. Diese Kennzahl verrät dir, wie überzeugend der Inhalt deiner Stellenanzeige für Bewerber:innen ist.
- Conversion Rate: Misst, wie viele Personen tatsächlich ihre Bewerbung einreichen. Kommt es zu auffällig vielen Abbrüchen im Prozess, kann das auf technische Probleme hinweisen, die du untersuchen solltest.
- Anzahl an Bewerbungen: Eine hohe Zahl an Bewerbungen zeigt, dass deine Kampagne ankommt. Prüfe die Qualität der Bewerbungen, um sicherzustellen, dass du die richtigen Kandidat:innen erreichst.
- Einstellungen: Zeigt, wie viele Bewerbende tatsächlich eingestellt wurden und misst damit den direkten Erfolg deiner Recruiting-Kampagne.
- Retention Rate: Sie misst, wie lange neue Mitarbeitende im Unternehmen bleiben. Eine hohe Rate deutet darauf hin, dass du mit deiner Recruiting-Kampagne die richtigen Kandidat:innen anziehst und realistische Erwartungen setzt.
- Langfristige Wirkung auf das Employer Branding: Ist schwieriger zu messen, aber wichtig. Sie macht sich unter anderem an Social-Media-Mentions, positiven Arbeitgeberbewertungen oder guten Umfrageergebnissen bemerkbar.
Das Auswerten deiner Kampagnen hilft dir, in der Zukunft fundierte Entscheidungen für weitere Recruiting-Kampagnen zu treffen.
Kanäle und Plattformen für deine Recruiting-Kampagne
Die Auswahl an möglichen Kanälen für deine Recruiting-Kampagnen ist groß. Werfen wir einen Blick auf die wichtigsten Kanäle, die du kennen solltest.
Generische Jobbörsen: Indeed, Stepstone
Für aktive Jobsuchende sind sie unangefochtener Klassiker: Wer gezielt einen neuen Job sucht, schaut sich in der Regel auf großen, generischen Jobbörsen wie Stepstone oder Indeed um.
Deine Recruiting-Kampagne streust du hier mit einer großen Reichweite und erreichst ein breites Publikum aus verschiedenen Bereichen und mit unterschiedlichen Qualifikationen.
Nischenjobbörsen für bestimmte Berufe
Wenn du eine Fachkraft aus einer spezialisierten Branche suchst, dann bietet sich eine Nischenjobbörse an. Diese fokussieren sich auf ein bestimmtes Berufsfeld, beispielsweise gibt es Plattformen für:
- Jobs in der IT
- Jobs in der Pflege
- Remote Jobs
- Jobs in NGOs
…und viele weitere!
Deine Recruiting-Kampagne für spezifische Fachkräfte trifft auf solchen Plattformen auf Talente mit passendem Background. Wieso also nicht mal ausprobieren?
Social Media: LinkedIn, Instagram und Co.
Social Recruiting via Instagram, LinkedIn und Co. eignet sich hervorragend, um nicht nur aktive Jobsuchende, sondern auch passive Kandidat:innen (also solche, die sich nicht aktiv bewerben, aber offen sind für Jobwechsel) zu erreichen.
Du kennst das bestimmt selbst: In deiner Freizeit scrollst du durch TikTok, Instagram oder LinkedIn – wenn auch ohne große Hintergedanken. Genau diese Tatsache kannst du dir als Recruiter:in zunutze machen und Recruiting-Kampagnen auf Social Media umsetzen.
Außerdem eignet sich deine Präsenz auf Social Media perfekt, um dein Employer Branding auszubauen. Nutze Kampagnen und Stellenanzeigen dazu, dein Bild als attraktiver Arbeitgeber zu verfestigen.
Ein weiterer Pluspunkt, der für Social Media Recruiting spricht: Du kannst das Targeting detailliert einstellen und die Personen bestimmen, die deine Kampagnen-Ad in ihrem Feed ausgespielt bekommen.
Welche Social-Media-Kanäle du für dein Recruiting nutzt, hängt natürlich von deiner Zielgruppe ab.
Karriereseite
Deine Recruiting-Kampagne gehört in der Regel natürlich auch auf deine Karriereseite oder eine dafür eingerichtete Landingpage.
Generell gilt: Deine Karriereseite ist das Aushängeschild und die wichtigste Seite für potenzielle Kandidat:innen. Pflege sie daher gut! Denn sobald deine Recruiting-Kampagne Interesse schürt, suchen Bewerber:innen hier nach weiteren Informationen – die beste Zeit also, um mit einem sympathischen und authentischen Unternehmensauftritt zu punkten.
Talentpool
Unter einem Talentpool versteht man eine Art Backlog an spannenden Talenten. Häufig pflegen Recruiting-Teams einen solchen Talentpool in ihrem Bewerbermanagementsystem (Englisch: Applicant Tracking System, kurz: ATS).
Kandidat:innen in einem Talent Pool sind häufig Personen, die bereits in einem Bewerbungsprozess bei dir waren, aber aus diversen Gründen ausgeschieden sind.
Indem du interessante Kandidat:innenprofile in einem Talentpool sammelst, kannst du bei neuen Stellenausschreibungen direkt auf eine Auswahl qualifizierter Talente zugreifen – und den Recruiting-Prozess beschleunigen.
Tipp
Die Kandidat:innen in deinem Talent Pool eignen sich auch häufig als Vorlage für dein Ideal Candidate Persona.
Multichannel-Kampagnen
Am besten setzt du für deine Recruiting-Kampagne nicht nur auf ein Pferd, sondern kombinierst mehrere Kanäle.
Das heißt zum Beispiel:
- Du platzierst offene Stellen auf deiner Karriereseite,
- Schaltest Stellenanzeigen auf Jobbörsen
- Veröffentlichst die Recruiting-Kampagne auf Social Media und
- Schaltest einen TV-Werbespot dazu.
Alle Aktivitäten sollten dabei aufeinander abgestimmt sein, um ein rundes Gesamtbild zu vermitteln. Achte auf deine Bildsprache, sodass alle Maßnahmen wie aus einem Guss wirken.
Achtung
Auch Omni-Channel-Recruiting wird dir als Begriff begegnen. Allerdings ist es nicht ratsam, alle Kanäle für sämtliche Vakanzen zu bespielen. Bei Jobangeboten mit sehr spezifischen Anforderungen fallen in der Regel automatisch ein paar Channel raus. Beispielsweise werden Online Marketer ihre nächste Stelle eher nicht im lokalen Amtsblatt suchen.
Alternative Kanäle: Events, Netzwerke und Empfehlungsprogramme
Auch Karrieremessen, Fachkonferenzen und Networking-Events kannst du für deine Recruiting-Kampagne nutzen.
Stell dir vor, du hast eine coole Video-Kampagne im TV und auf Social Media gelauncht, um Auszubildende zu rekrutieren. Danach bist du auf einer Messe und spielst mit Flyern, Giveaways und Messeauftritt (Outfits, Standdesign etc.) genau auf diese Clips ein.
Im Idealfall wirst du sofort wiedererkannt und Interessenten kommen direkt zu dir an den Stand.
Selbst wenn bei Events keine direkten Bewerbungen generiert werden, lohnt sich die investierte Zeit meist dennoch. Motivierte und gut gelaunte Mitarbeitende vor Ort vermitteln bereits ein gutes Bild, wie es ist, bei dir zu arbeiten.
Im direkten Gespräch kannst du sicherlich ebenso einige spannende Talente kennenlernen und einen weiterführenden Austausch vereinbaren oder sie in deinen Talent Pool aufnehmen.
Auch Mitarbeiterempfehlungen sind spannend für deinen Recruiting-Funnel. Indem du eine positive Unternehmenskultur sowie anderweitige Anreize schaffst, durch die Mitarbeitende gerne qualifizierte Kontakte aus ihrem Netzwerk vorschlagen, kannst du ein erfolgreiches Mitarbeiter-Empfehlungsprogramm etablieren.
Tipp
Wenn du in Sekundenschnelle deine Recruiting-Kampagne auf allen für die Stelle relevanten Plattformen platzieren willst, bietet sich Multiposting an. Ein Multiposting-Tool wie beispielsweise GOhiring hilft dir dabei, mit wenigen Klicks deine Anzeige auf mehreren Kanälen zu verteilen. So hast du mehr Zeit für andere sinnstiftende Aufgaben.
Performance-basierte Recruiting-Kampagnen über Jobbörsen
Derzeit gibt es den Trend, dass Jobbörsen wie LinkedIn oder Indeed zunehmend auf performancebasierte Kampagnen-Modelle auf ihren Plattformen setzen. Doch was bedeutet das genau?
Im Prinzip handelt es sich hier um neue Abrechnungsmodelle auf diesen Plattformen. Während du vorher häufig nach Laufzeit bezahlen musstest, wechseln Indeed und Co. jetzt vermehrt auf Abrechnung nach Performance.
Das heißt, dass nur dann etwas von deinem Budget abgebucht wird, wenn Job Ads deiner Recruiting-Kampagne konkrete Ergebnisse wie z.B. Apply Starts erzielen.
LinkedIn P4P
Das Business-Netzwerk LinkedIn hat beispielsweise LinkedIn Pay-for-Performance (P4P) eingeführt.
Bei diesem Abrechnungsmodell wird dein zuvor festgelegtes Budget für die Kampagne nur dann belastet, wenn ein Talent aktiv mit der Stellenanzeige interagiert – beispielsweise darauf klickt.
In der Regel buchst du dennoch ein monatliches Budget, das LinkedIn so einsetzt, dass deine Anzeige passenden Talenten ausgespielt wird. Bei 26 Millionen Nutzer:innen alleine aus der DACH-Region bietet LinkedIn hier definitiv einige spannende Recruiting-Möglichkeiten.
Indeed
Auch Indeed bewegt sich aktuell weg von reinen Klickzahlen, hin zu Kampagnen- und Performance-basierten Abrechnungsmodellen.
Aktuell bietet Indeed verschiedene Produkte im Spektrum Performance-basiertem Recruiting und Recruitment Marketing an. Bei Indeeds Pay-per-Started-Application (PPSA) Modell zum Beispiel wird nur dann Budget verbraucht, wenn ein Kandidat oder eine Kandidatin tatsächlich eine Bewerbung beginnt.
Wusstest du…?
Neben PPSA setzt Indeed vermehrt auch auf weitere Produkte in Richtung Employer Branding. Mit Smart Sourcing, Employer Branding Ads, Hiring Events und dem Employer Branding Hub geht die Jobbörse stetig in Richtung Stärkung der Arbeitgebermarke im Recruiting-Prozess.
Die neuen Abrechnungsmodelle von LinkedIn und Indeed haben gemeinsam, dass du vorher festlegst, wie viel Budget du einsetzen möchtest.
Sobald dieser Betrag ausgeschöpft ist, wird deine Anzeige nicht mehr ausgespielt. So hast du eine größere Kontrolle über dein Kampagnen-Budget.
Vorteile von Performance-basierten Recruiting-Kampagnen
Performance-basierte Recruiting-Kampagnen über beispielsweise Indeed und LinkedIn bieten Dir eine effiziente Möglichkeit, die richtigen Talente zu erreichen.
Abgesehen davon bieten solche Abrechnungsmodelle weitere Vorteile. Hier die 6 wichtigsten:
- Maximale Sichtbarkeit: Stellenanzeigen werden gezielt den potenziellen Bewerber:innen ausgespielt, die am besten passen könnten.
- Erweiterte Reichweite: Durch smarte Algorithmen und das riesige Netzwerk der Plattformen werden eine Vielzahl an Talenten erreicht.
- Effiziente Budgetnutzung: Dein Budget – selbst, wenn du einen monatlichen Fixpreis bezahlst – wird gezielter eingesetzt.
- Leistungsoptimierung in Echtzeit: Bei Performance-basierten Kampagnen kannst du nachjustieren und direkt anhand der Performance deiner Kampagne sehen, ob deine Änderungen Erfolg brachten.
- Flexibilität und Skalierbarkeit: Kampagnen lassen sich je nach Bedarf anpassen, erweitern und korrigieren.
- Messbarkeit und Transparenz: Klare KPIs ermöglichen eine präzise Erfolgskontrolle und fundierte (Optimierungs-)Entscheidungen.
Wichtige KPIs für erfolgreiche Recruiting-Kampagnen
Um die Performance deiner Recruiting-Kampagne zu evaluieren und mit deinen Zielen abzugleichen, musst du natürlich wissen, auf welche Key Performance Indicators (kurz: KPIs) du ein Auge haben solltest.
Hier die wichtigsten Kennzahlen auf einen Blick:
- Quality-of-Hire: Wie hochwertig sind die eingegangenen Bewerbungen?
- Time-to-Interview: Wie schnell kommt es zum Gespräch mit Bewerbenden?
- Cost-per-Qualified-Applicant: Wie viel zahlst du für eine qualifizierte Bewerbung bzw. für eine Bewerbung, die nach dem ersten Screening für die weitere Auswahl geeignet ist?
- Cost-per-Hire: Welche Kosten hattest du insgesamt für die Besetzung einer Stelle?
- Cost-per-Click: Was kostet ein Klick auf deine Stellenanzeige?
- Cost-per-Application: Was kosten dich eingegangene Bewerbungen im Durchschnitt?
- Channel Effectiveness: Welche Kanäle sind am effektivsten? Hier setzt du die Anzahl der Klicks auf die Stellenanzeige mit den eingereichten Bewerbungen ins Verhältnis.
- Candidate Conversion Rate: Wie viele Personen reichen nach dem Lesen/Ansehen deiner Recruiting-Kampagne tatsächlich ihre Bewerbung ein?
5 Vorteile einer durchdachten Recruiting-Kampagne
Sicherlich hast du beim Lesen der vorherigen Kapitel festgestellt, dass eine durchdachte Recruiting-Kampagne einige Vorteile bietet – und wahllos Stellenanzeigenschalten eher wertvolle Ressourcen zieht.
Eine durchdachte Recruiting-Kampagne hingegen sorgt für Effizienz, bessere Bewerberqualität und stärkt dein Bild als attraktive Arbeitgebermarke.
Die wichtigsten Vorteile haben wir dir noch einmal zusammengefasst:
Vorteil #1: Mehr Reichweite und gezielte Ansprache
Eine strategisch geplante Kampagne nutzt verschiedene Kanäle – von Jobbörsen über Social Media bis hin zu Active Sourcing. Durch datenbasierte Analysen wird die Zielgruppe genau dort angesprochen, wo sie sich aufhält, was Streuverluste minimiert und qualifizierte Bewerbungen maximiert.
Vorteil #2: Höhere Bewerberqualität und schnellere Besetzung
Indem du Stellenanzeigen präzise formulierst und Kampagnen gezielt verbreitest, erreichst du qualifizierte Kandidat:innen. Das verkürzt die Time-to-Hire, senkt die Cost-per-Hire und sorgt für langfristig erfolgreiches Recruiting.
Extra-Tipp
Wieso nicht an alte Erfolge anknüpfen? Klone deine erfolgreichsten Kampagnen und generiere so zu einem späteren Zeitpunkt erneut spannende Bewerbungen.
Vorteil #3: Starke Arbeitgebermarke
Eine Recruiting-Kampagne stellt für Bewerber:innen oftmals den ersten Berührungspunkt mit einem Unternehmen dar.
Eine durchdachte Kampagne sorgt daher für eine konsistente Kommunikation sowie ansprechende Inhalte, vermittelt authentische Werte und macht dein Unternehmen für Talente attraktiver. Du steigerst so automatisch die Bekanntheit deines Unternehmens und stärkst deine Employer Brand nachhaltig.
Vorteil #4: Kosteneffizienz und Marktwissen
Mit einer klar definierten Strategie setzt du dein Recruiting-Budget gezielter ein. Wieso? Weil du dich intensiv mit deiner Zielgruppe auseinandersetzt und somit ansprechenden Content und den idealen Channel-Mix bestimmen kannst.
Das verschafft dir nicht nur präzisere Ergebnisse, sondern auch ein umfangreiches Marktverständnis, das dich auch sonst im Recruiting weiterbringt.
Vorteil #5: Bessere Candidate Experience
Eine gelungene Recruiting-Kampagne lässt keine Fragen offen. Du weckst nicht nur das Interesse potenzieller Kandidat:innen, sondern du klärst wichtige Basics gleich in der Stellenanzeige.
Und nicht nur die Basics! Der Stil deiner Recruiting-Kampagne zeigt Talenten im Idealfall auch gleich, wie deine Firmenkultur aussieht. Durch Authentizität können sich Bewerbende ein Bild davon machen, wie beispielsweise Hierarchien gelebt werden oder welche Art von interner Kommunikation ihr bevorzugt.
Das macht deinen Bewerbungsprozess sehr angenehm für Bewerber:innen – und auch für dich. Zum einen bewerben sich im Idealfall fast ausschließlich Talente, die zu deiner Marke und deinem Unternehmen passen, und zum anderen erhalten Bewerbende die größtmögliche Transparenz.
Tools und Automatisierung für deine Recruiting-Kampagne
Tools und Automatisierungen bieten dir eine zuverlässige Unterstützung, um deine Recruiting-Kampagnen so effizient wie möglich zu streuen.
Hier die wichtigsten Tools im Überblick:
Multiposting-Tools
Multiposting-Tools wie das von GOhiring erlauben dir, Stellenanzeigen in Sekunden auf bis zu 1.000 verschiedenen Jobbörsen und Recruiting-Kanälen zu schalten.
Das spart viel Zeit und erhöht die effektive Reichweite deiner Recruiting-Kampagne erheblich. Gleichzeitig erhältst du wertvolle Einblicke in die Performance deiner ausgewählten Kanäle, kannst eigene Verträge mit Stellenbörsen nutzen und unkompliziert neue Channels testen.
Applicant Tracking Systems (ATS)
Mit einem Bewerbermanagementsystem (Englisch: Applicant Tracking Systems, kurz: ATS) lassen sich eingehende Bewerbungen zentral verwalten, sortieren und bewerten.
Das heißt, mit einem ATS kannst du zum Beispiel Bewerbungen effizient screenen, die Kommunikation mit potenziellen Kandidat:innen automatisieren und den Bewerbungsprozess beschleunigen.
Employer Branding Tools
Employer Branding Tools helfen dir, deine Arbeitgebermarke gezielt zu stärken und authentisch zu präsentieren. Für eine erfolgreiche Recruiting-Kampagne ist es wichtig, eine professionelle Karriereseite, Content-Strategien und Mitarbeiterempfehlungsprogramme im Vorfeld aufzusetzen.
Genau dabei unterstützen dich diese Tools! Sie liefern dir außerdem Support für gezielte Social-Media-Kampagnen und ansprechende Employer-Storytelling-Formate, damit du passive Talente erreichst.
Analyse-Tools
Analyse-Tools liefern wertvolle Einblicke in die Performance deiner Recruiting-Kampagnen und Stellenanzeigen.
Anhand solcher Tools kannst du messen, welche Kanäle die besten Bewerber:innen liefern und wo Optimierungspotenzial besteht. So kannst du deine Kampagnen weiter verbessern und noch mehr qualifizierte Bewerbungen generieren.
Triff datenbasierte Entscheidungen, um deine Personalgewinnung nachhaltig erfolgreich zu machen. Wenn deine Stellenanzeige oft angeklickt wird, aber nur wenige Bewerbungen generiert, dann stimmt vielleicht etwas mit dem Content der Anzeige nicht.
Tools mit KI-Features
Hast du schon einmal Tools ausprobiert, die mit Künstlicher Intelligenz (KI) arbeiten? KI im Recruiting hilft dir dabei, wertvolle Zeit einzusparen.
Es gibt verschiedene KI-Funktionen, die dir zeitintensive manuelle Aufgaben abnehmen.
Hier sind einige Beispiele:
- Programmatic Job Advertising optimiert beispielsweise das Ausspielen von Stellenanzeigen.
- Matching-Tools helfen, passende Talente schneller zu identifizieren.
- Chatbots können die Candidate Experience verbessern, indem sie rund um die Uhr Fragen beantworten und Interviews koordinieren.
Predictive Analytics können Erfolge einer Kampagne vorhersagen und diese so gezielt optimieren.
Tipp
Recherchiere gründlich, bevor du ein Tool kaufst. Am besten nutzt du kostenlose Testversionen und Produktdemos, um sicherzugehen, dass ein Tool auch genau deine Pain Points eliminiert.
Best Practices für deine nächste Recruiting-Kampagne
Was zeichnet die besten Recruiting-Kampagnen aus?
In der Regel haben sie ein Händchen für eine klar umrissene Zielgruppe und eine punktgenaue Ansprache über die richtigen Channels. Außerdem stechen überzeugende Kampagnen auch durch kreative Inhalte hervor.
Wir haben die wichtigsten Best Practices für deine nächste Kampagne gesammelt:
Die Botschaft zählt: Content und Storytelling
Zeige mit deiner Recruiting-Kampagne nicht nur, was du anbietest, sondern auch, wer du als Unternehmen bist.
Setze auf Authentizität und spannende Geschichten. Beschreibe lebhaft, wie der Arbeitsalltag bei dir aussieht und welche Erfolgsstorys es gibt.
Mit kurzen Videos, Bildern oder interaktiven Formaten kannst du Einblicke in den Arbeitsalltag geben sowie Unternehmenskultur und Projekte lebendig vorstellen.
Ein gut produziertes Video erzeugt Emotionen und vermittelt deine Kultur anschaulicher als jede Textbeschreibung. Authentische Fotos von Mitarbeiter:innen in deiner Recruiting-Kampagne schaffen Raum für Identifikation und machen dein Unternehmen greifbarer.
Denke bei der Konzeption deines Contents immer mit, auf welchen Kanälen deine Zielgruppe unterwegs ist. Suchst du etwa Azubis, nutze Social Media Recruiting und kreiere Formate, die zu diesem Kanal passen, wie z.B. Kurzvideos in Form von Reels.
Frischer Wind: Setze auf Trends
Der Arbeitsmarkt verändert sich ständig – deine Recruiting-Strategien musst du dementsprechend anpassen.
Themen wie Remote Work, flexible Arbeitszeiten, Diversität oder Inklusion sind für viele Bewerbende entscheidend. Integriere diese Aspekte aktiv in deine Kampagnen, um Talente anzusprechen.
Doch wir meinen nicht nur Arbeitsmarkt-Trends! Auch aktuelle Entwicklungen aus der Popkultur kannst du deine Kampagnen einbauen. Viele Unternehmen spielen gekonnt mit brandaktuellen Memes, GIFs oder viralen Momenten aus TV, Filmen und Social Media.
Wenn du es schaffst, rechtzeitig auf diesen Zug aufzuspringen, sorgst du für Lacher und generierst mit Humor auch noch gute Bewerbungen. Apropos Zug: Die Deutsche Bahn beispielsweise schafft es auf ihren Karriere-Kanälen immer wieder, solche virale Trends aufzugreifen:
Im Reel bewirbt der Account der Deutschen Bahn Jobs für Baumpfleger. Unterlegt ist das Reel mit dem spanischen Lied ESTE von El Alfa und Nfasis, was einen zu der Zeit aktuellen Social-Video-Trend aufgreift.
Präzise Stellenbeschreibung
Man kann es nicht oft genug betonen, aber wir tun es dennoch: Formuliere deine Stellenbeschreibungen so prägnant wie möglich! Potenzielle Kandidat:innen sollten nicht interpretieren, was du in deinen Anforderungen meinst oder welche Skills sie mitbringen sollten.
Die perfekte Stellenanzeige hat gerade so wenig Text wie nötig, aber so viele Informationen wie möglich. Das erleichtert es Interessenten, abzuschätzen, ob die Stelle für sie infrage kommt.
Pilotphase ausprobieren
Um deine Kampagne zu testen und früh wichtige Erkenntnisse zu gewinnen, kannst du eine Pilotphase einbauen.
Experimentiere zum Beispiel mit A/B-Tests, um verschiedene Varianten deiner Recruiting-Kampagne zu testen. Analysiere die ersten Ergebnisse gründlich und justiere im Zweifel nach.
Was sind…A/B-Tests?
A/B-Testing ist eine Methode zur Optimierung von Anzeigen, Webseiten oder Kampagnen, bei der zwei Varianten (A und B) miteinander verglichen werden. Dabei wird eine Gruppe von Nutzer:innen zufällig auf Version A und eine andere auf Version B geleitet. Anschließend wird gemessen, welche Variante bessere Ergebnisse liefert – etwa mehr Klicks, Bewerbungen oder Conversions. So können datenbasierte Entscheidungen über Inhalte und Designs getroffen und die Performance kontinuierlich verbessert werden.
Optimierungsschleifen sind übrigens dauerhafte Begleiter einer Recruiting-Kampagne. Prüfe fortlaufend, welche Kanäle am besten performen. Nutze diese Erkenntnisse, um Botschaften anzupassen und Kampagnen zu optimieren.
Beispiele für überzeugende Recruiting-Kampagnen
Du suchst Inspiration für deine nächste Hit-Kampagne? Dann schau dir unbedingt die Recruiting-Kampagnen von einigen Marktgrößen an.
Hier sind drei hervorragende Beispiel:
1) EDEKA
Um Nachwuchstalente zu begeistern, setzt EDEKA beispielsweise auf Social Recruiting Kampagnen via Instagram, TikTok und YouTube. „Mach Para Normal – mit Ausbildung bei EDEKA” nutzt geschickt den aktuellen Trend zur Astrologie der Generation Z.
In einem Wahrsager-Zelt „money-festieren” in der Zielgruppe bekannte Rapper, wie man ohne Hokuspokus erfolgreich werden kann – nämlich mit einer Ausbildung bei EDEKA. Die Kampagne wird maßgeschneidert über TikTok und Instagram ausgerollt.
2) Deutsche Bahn
Die Recruiting-Kampagne der Deutschen Bahn „Was ist dir wichtig?” stellt verschiedene Mitarbeitende der Deutschen Bahn in den Mittelpunkt.
Sie erzählen im Video, worauf es ihnen im Beruf und Leben ankommt – und wie sich das mit der Deutschen Bahn vereinen lassen. Innovativ ist der Paradigmenwechsel: potenzielle Bewerbende und ihre Frage „Was will ich?” steht im Zentrum, statt der Unternehmenssicht.
3) dm-drogerie markt
Mit der Recruiting-Kampagne „Klingt nach dir“ setzt dm auf Emotionalität, Storytelling und Audio-Formate, um junge Talente für eine Ausbildung oder duales Studium im Unternehmen zu begeistern.
Besonders wirkungsvoll ist der Podcast, bei dem Auszubildende und Studierende selbst zu Wort kommen und einen ehrlichen Einblick in ihren Arbeitsalltag geben. Dadurch entsteht Nähe und Glaubwürdigkeit – ein entscheidender Faktor für eine authentische und zielgruppengerechte Ansprache.
FAQ: Die wichtigsten Fragen zu Recruiting-Kampagnen geklärt
Hier sind noch einmal die wichtigsten Fragen rund um das Thema Recruiting-Kampagne auf einen Blick für dich:
Was ist eine Recruiting-Kampagne?
Eine Recruiting-Kampagne ist eine strategisch geplante Maßnahme in einem festgelegten Zeitraum.
Die Ziele einer Kampagne können unterschiedlich sein: Viele wollen hochwertige Bewerbungen für eine bestimmte Stelle generieren; andere mehr Aufmerksamkeit auf alle offenen Stellen allgemein lenken.
Warum sind Recruiting-Kampagnen wichtig?
Recruiting-Kampagnen sind wichtig, damit du in einem wettbewerbsintensiven Arbeitsmarkt qualifizierte Bewerber:innen erreichst.
Du kannst mit Recruiting-Kampagnen deine Arbeitgebermarke stärken, gezielt passende Talente ansprechen und den gesamten Prozess ankurbeln.
Welche Kanäle eignen sich für eine Recruiting-Kampagne?
Zu den bekanntesten und größten Kanälen gehören Jobbörsen wie Indeed, Stepstone und LinkedIn.
Aber auch Social-Media-Plattformen (z. B. Instagram, TikTok, Facebook) sowie Karrieremessen und Mitarbeiterempfehlungsprogramme sollten zu deiner Strategie gehören. Die Wahl der Kanäle hängt von deiner Zielgruppe und deinen Recruiting-Zielen ab.
Wie lange dauert eine Recruiting-Kampagne?
Die Dauer einer Recruiting-Kampagne richtet sich nach deinen Zielen und deinem Budget. Viele Kampagnen – insbesondere auf den bekannten Jobbörsen – laufen über 30 Tage; können aber bei Bedarf verlängert werden. Es kann sinnvoll sein, Kampagnen zu terminieren, damit ihre Botschaft nicht irgendwann ihre Aussagekraft verliert.
Was kostet eine Recruiting-Kampagne?
Was eine Recruiting-Kampagne kostet, bestimmen Faktoren wie Plattformen, Zielgruppe und Kampagnendauer sowie ob du externe Dienstleister (z.B. Headhunter) einbeziehst.
Es hängt auch davon ab, wie viel Geld dein Unternehmen fürs Recruiting ausgeben will. Beispielsweise starten die Preise für Stellenanzeigen auf Social Media bei rund 595 € pro 30 Tage. LinkedIn P4P startet bei einem Monatsbudget von 299 € und Indeed bei 430 € (Stand: März 2025).
Welche Rolle spielen Tools bei Recruiting-Kampagnen?
Tools wie Applicant Tracking Systems (ATS), Multiposting Tools wie GOhiring oder KI-gestützte Plattformen helfen dir dabei, Anzeigen effektiv zu schalten und Bewerbungen zu verwalten. Außerdem bieten viele Tools Funktionen, mit denen du die Ergebnisse deiner Kampagnen analysieren kannst.
Vor GOhiring waren unsere Prozesse unübersichtlich. Jetzt schalten wir Stellenanzeigen in wenigen Minuten über ein zentrales System und wissen immer über Kosten und Performance einer Stelle Bescheid.
Tahera Boota und Rouven Hook |
Recruiting @ trans-o-flex
Wie kann ich den Erfolg einer Recruiting-Kampagne messen?
Anhand spezifischer KPIs wie den Klicks auf Anzeigen, die Conversion Rate (Bewerbungen im Verhältnis zu Klicks), die Anzahl qualifizierter Bewerbungen, die Time-to-Hire, Quality-of-Hire oder Retention Rate. Der Erfolg einer Kampagne ist natürlich auch davon abhängig, welche Ziele du dir gesteckt hast.
Fazit: Erfolgreiche Recruiting-Kampagnen erfordern Planung
Eine starke Recruiting-Kampagne ist weit mehr als das Schalten einer Stellenanzeige – sie verbindet strategische Planung, der durchdachte Einsatz von Tools und inkludiert aktuelle Trends.
Unternehmen, die datengetrieben arbeiten und auf Software wie Multiposting setzen, steigern ihre Effizienz und besetzen offene Stellen noch schneller. Gleichzeitig spielt die Auswahl der richtigen Recruiting-Kanäle eine entscheidende Rolle: Ob Social Media, Printanzeigen oder klassische Jobbörsen – nur eine kanalübergreifende Strategie erreicht die gewünschte Zielgruppe wirklich.
Erfolgreiche Recruiting-Kampagnen haben oft gemeinsam, dass sie aktuelle Trends frühzeitig erkennen und in die eigene Strategie integrieren. Damit sind zum einen Themen wie Employer Branding, Diversität oder Remote Work gemeint – zum anderen aber auch das Aufgreifen von Momenten aus der Popkultur.
Das wichtigste für deine nächste Recruiting-Kampagne ist, dich als attraktiver Arbeitgeber zu positionieren. Wenn du eine Prise Charme mit einer klaren Botschaft kombinierst und deine Kampagnen kontinuierlich optimierst, gewinnst du langfristig die besten Talente.